Aktuellen Satellitenstatistiken der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde zufolge hat die Aufforstung in China den größten Beitrag zu einer grüneren Erde rund um den Globus geleistet. Von 2000 bis 2017 machten die neu begrünten Flächen Chinas etwa ein Viertel der neuen Grünfläche auf der Welt aus.
Etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Beijing befindet sich der größte künstliche Wald der Welt, die staatliche mechanisierte Forstfarm Saihanba mit einer Fläche von 74.700 Hektar. In den vergangenen 50 Jahren haben die Bewohner mit der Umwandlung der Wüste zu grünen Wäldern nicht nur ein Wunder geschaffen, sondern auch eine grüne Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft im umliegenden Gebiet erreicht.
Die Forstfarm Saihanba hat eine durchschnittliche Höhe von 1.500 Metern über den Meeresspiegel und grenzt nördlich an die Hunshandak-Wüste und südlich an das Yanshan-Gebirge an. Früher war diese Region auch Wüste und eine Quelle der Sandstürme in Beijing. Der pensionierte Mitarbeiter der Forstfarm, Zhang Baozhu, erinnerte sich noch an damals.
„Früher herrschten hier sehr große Sandstürme. Im Frühling war der Himmel schneeweiß und im Herbst völlig gelb. Denn ohne Schnee gab es im Herbst nur Sand aufzuwirbeln und an den schlimmsten Tagen musste man die Lampen anschalten, wenn man tagsüber zuhause blieb."
Um diesen Zustand zu ändern, hat die chinesische Regierung im Jahr 1962 eine staatliche mechanisierte Forstfarm in Saihanba eröffnet. Inzwischen wurden die technischen Barrieren bei der Aufforstung in dem extrem kalten Gebiet durch wissenschaftliche Innovationen gelöst und innerhalb von 20 Jahren wurde in Saihanban bereits ein künstlicher Wald mit einer Fläche von 60.000 Hektar gepflanzt, eine feste Ökoschutzwand für die Metropolen im Süden.
Heute ist die Forstfarm Saihanba der größte künstliche Wald auf der Welt und trägt effektiv dazu bei, die Ausbreitung der Hunshandak-Wüste im Norden zu verhindern. Statistiken zufolge haben sich die Tage mit Sandstürmen in Beijing im Vergleich zu den 1950er Jahren um 70 Prozent reduziert. Zudem ist Saihanba auch eine wichtige Quelle von Trinkwasser und Sauerstoff für Beijing und Tianjin. Jährlich fließt über 137 Millionen Kubikmeter sauberes Wasser in die beiden Metropolen und der Wald produziert jedes Jahr 550.000 Tonnen Sauerstoff. Heutzutage ist die Forstfarm Saihanba auch ein touristisches Ziel für die umliegenden Bewohner:
„Die Umwelt hier und die Luft sind sehr gut, der Himmel sehr blau."
„Die Luft ist gut und die Landschaft hier ist auch sehr schön. In Beijing sind zu viele Leute und Autos, hier in Saihanba kann man sich wirklich entspannen."
Der größte künstliche Wald Saihanba ist nach über 50-jähriger Aufforstung größer als der Inselstaat Singapur. Am 5. Dezember 2017 wurde den Gründern der Saihanba-Forstfarm der höchste Umweltpreis der Vereinten Nationen verliehen, der „Champions of the Earth Award". Im Jahr 2018 gewann die ostchinesische Provinz Zhejiang denselben UN-Preis für ihre 15-jährigen Bemühungen um die Verbesserung der Umwelt in ländlichen Gebieten.