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Kommentar: Kann das Treffen zwischen Trump und Putin die amerikanisch-russischen Beziehungen retten?
  2018-07-17 21:33:52  CRI

US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin sind am Montag in Helsinki zu einem Gespräch zusammengetroffen. Nach dem mehrstündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen bezeichneten die beiden Präsidenten vor der Presse ihr erstes offizielles Treffen als „konstruktiv". Doch es stellt sich die Frage, ob solch ein Treffen die amerikanisch-russischen Beziehungen, die bereits auf Eis liegen, wirklich retten kann?

Wie die beiden Präsidenten vor der Presse mitteilten, standen im Mittelpunkt des Treffens Themen wie die Russland-Affäre von Trump, die Atom-Frage auf der Koreanischen Halbinsel, der Antiterror-Kampf, die nukleare Abrüstung, die Lage im Iran und in Syrien und vieles mehr. Doch das heikle, fast unlösbare Problem in den amerikanisch-russischen Beziehungen, die Krim-Frage, bleibt unangetastet.

In der Tat können die Widersprüche zwischen Washington und Moskau ungefähr in zwei Arten geteilt werden: die Interessenkonflikte, die durch Konsultationen und Kompromisse gelöst werden können und die Konflikte in der Wertanschauung, die kurzfristig schwer zu beseitigen sind.

In der Syrien-Frage bestehen zwischen Washington und Moskau direkte Interessenkonflikte. Es bleibt abzuwarten, ob beide Staaten durch Gespräche ihre Standpunkte aufeinander abstimmen und sogar durch Kompromisse die Differenzen abbauen können. Es ist nicht auszuschließen, dass Trump die Legitimität der Regierung von Baschar al-Assad anerkennt und Russland als Erwiderung seine Militärpräsenz in Syrien reduziert.

Die Differenzen zwischen Washington und Moskau in der Ukraine-Frage gleichen vielmehr einem Konflikt in der historischen Wertanschauung. Russland betrachtet ihre Aktionen auf der Halbinsel Krim als rechtens, und verteidigt seine eigenen Interessen. Aber für die USA stellt dies eine Aggression dar, die die Sicherheit in ganz Europa schwer gefährden kann. In dieser Problematik sind bisher keine Spuren der Zugeständnisse zu beobachten.

Tatsächlich spielt das gegenseitige Misstrauen immer eine große Rolle in den amerikanisch-russischen Beziehungen. Auch nach dem Ende des Kalten Krieges ist eine konsequente Politik der US-Regierung, den strategischen Einfluss Russlands zu verringern. Insbesondere die Osterweiterung der Nato hat den Nerv von Putin getroffen.

Auch in der Weltordnung bestehen zwischen Washington und Moskau Meinungsverschiedenheiten. Russland plädiert für Pluralismus in der Welt, Freihandel und Multilateralismus, während die USA ihre Hegemonie in der Welt behaupten wollen und Handelsprotektionismus und Unilateralismus betreiben.

In diesem Sinne ist es nicht schwer zu verstehen, dass Gespräche wie das Trump-Putin-Treffen die auf Eis gelegten amerikanisch-russischen Beziehungen nicht retten könnten, sollten die USA nicht auf Machtpolitik und Alleingang verzichten.

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