Am Donnerstag ist das 6. Deutsch-Chinesische Kulturfestival Berlin eröffnet worden. Während der 11-tägigen Veranstaltung werden sich zirka 100 Künstler aus Deutschland und China dem Motto „她•Sie" widmen. Dazu wird es inhaltsreiche kulturelle Darbietungen geben, wie Malerei, Musik, Fotografie, Tanz, Literatur und volkstümliche Gesang- beziehungsweise Vortragskünste.

An der Eröffnungszeremonie des Kulturfests nahmen mehr als 600 politische und kulturelle Vertreter beider Staaten teil. Dazu gehörten auch Mitglieder des Chinesischen Literaturverbands, des Chinesischen Fotografenverbands und des Chinesischen Fernsehkünstlerverbands. Gesandtenrat Chen Ping von der chinesischen Botschaft in Deutschland sagte in seiner Rede:

„Das Deutsch-Chinesische Kulturfestival Berlin wird zum sechsten Mal veranstaltet. Jedes Mal werden inhaltsreiche Programme dargeboten. Damit können sich die Berliner Besucher über Chinas Kunst und Kultur informieren und sie bewundern. In den letzten sechs Jahren ist das Kulturfest immer von der Berliner Stadtregierung unterstützt worden. Dies zeigt, dass Berlin eine äußerst offene Stadt ist, die großes Interesse an vielfältiger Kultur hat."

Der Berliner Bürgermeister Michael Müller hat ein Glückwunschschreiben gesendet. Dieses wurde von seinem Vertreter Egon Schüler verlesen:

„Gerade auch die Metropolen dieser Welt können viel bewegen. Das beweist Berlins sehr aktive und sehr erfolgreiche Städtepartnerschaft mit Peking. Auch für diese Partnerschaft ist das Deutsch-Chinesische Kulturfestival ein schöner Baustein. Das Deutsch-Chinesische Kulturfestival leistet einmal mehr einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Austausch zwischen Deutschland und China, und zu den vielfältigen zwischenmenschlichen Kontakten, die unsere Länder verbinden. Ich freue mich sehr – also ich freue mich auch, aber natürlich ist hier der Bürgermeister gemeint – ich freue mich sehr, dass es nun schon zum sechsten Mal unsere Stadt bereichert und heiße alle beteiligten KünstlerInnen herzlich bei uns in Berlin willkommen. Unsere heutige Zeit ist von Globalisierung geprägt. Vielleicht gibt es aber auch Tendenzen zur Abschottung und Nationalismus. Die Schaffung vielfältiger Kontakte über die Grenzen hinweg ist deshalb von besonderer Bedeutung."

Laut Liu Yue, Präsidentin der Berliner Vereinigung zur Förderung des kulturellen Austausches zwischen Deutschland und China, ist im laufenden Jahr das Thema „Frau" von wichtiger gesellschaftlicher und politischer Tragweite in Deutschland. Das Thema des diesjährigen Deutsch-Chinesische Kulturfestivals Berlin lautet „她•Sie". Allerdings ist dies keine feministische Veranstaltung. Stattdessen sollen durch internationale künstlerische und kulturelle Kontakte und Integration die konventionellen Ideen der Menschen über Geschlechter beseitigt und die Beziehungen zwischen dem kulturellen Umfeld und der künstlerischen Kreativität erörtert werden.

„Wir hoffen, dass durch dieses Kulturfest eine Plattform für chinesische und deutsche Künstler zur Verfügung gestellt werden kann, damit sie ihre Verständnisse und Gefühle für die Kunst demonstrieren und Kontakte zu einander knüpfen können. Man soll eingehend über eine Frage beraten, und zwar, welches beeinflusst das künstlerische Schaffen am stärksten: Geschlecht, persönliche Erlebnisse oder kultureller beziehungsweise historischer Hintergrund."