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Hartmut Lüning, der seit langer Zeit in China als Deutscher Experte arbeitet, hat an der Übersetzung des diesjährigen Rechenschaftsberichts der chinesischen Regierung mitgewirkt. Diese Inhalte des Rechenschaftsberichts sind ihm besonders aufgefallen.
„Zum einen ist dieser Rechenschaftsbericht deutlich präziser als eine Reihe seiner Vorgänge, das ist auffällig, sowohl was die Kennzeichnung von Problemen angeht, die werden relativ klar benannt, im Bereich Ökologie, im Bereich unausgewogenes Wachstum, im Bereich Armutsbekämpfung, im Bereich notwendige Veränderung des Wachstums, mehr Klasse statt Masse. Zum zweiten enthält ja auch schon der Rechenschaftsbericht einen Ausblick auf die weitere Arbeit. Bei diesem Ausblick fällt auf, dass es sich um drei miteinander verbundene Aufgaben handelt: die Fortsetzung der begonnenen Umstrukturierung in der Wirtschaft, Abbau der Bürokratie und die Orientierung auf eine Ausgewogenheit von Ökologie und Ökonomie, also der ganze Bereich Umwelt."
Hartmut Lüning lebt und arbeitet seit vielen Jahren in China. In den vergangenen fünf Jahren hat er viele positive Veränderungen in China miterlebt, besonders bei der Armutsbekämpfung und beim Umweltschutz. Er erzählt:
„Armutsbekämpfung, das ist sicherlich eine Geschichte, die massiver draußen im Land stattfindet, also in schlechter gestellten Provinzen und so weiter. Dafür habe ich Beispiele gesehen beim Reisen ins Land, in der Provinz Gansu zum Beispiel, wo sehr erfolgreich aber mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen gearbeitet wurde, um die Leute, die ganz normalen Einwohner dort, aus der Armut zu befreien, durch Arbeitsplätze und Umweltverbesserungen, tatsächlich ökologische Verbesserungen. Dadurch entstanden Arbeitsplätze, dadurch entstanden Möglichkeiten, was zu machen, und die Leute haben plötzlich eine Verdienstmöglichkeit, was sie vorher nicht hatten, weil Großes was anzubauen da nicht war. Das ist zum Teil Wüstengebiet. "
In den letzten Jahren ist China wirtschaftlich schnell gewachsen und hat an weltweiten Einfluss gewonnen. Für Hartmut Lüning trägt China mit seiner Weisheit aus Fernost positiv zu internationalen Angelegenheiten bei:
„Dass China auf Grund seiner veränderten Bedingungen, seiner überwachsenden Wirtschaftskraft, seiner qualifizierteren Ausbildung und so weiter, natürlich auch international an Einfluss gewinnt und da durchaus sinnvoller beitragen kann. Und da wären wir bei Global Governance, da gibt es Formen und Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit, da finden Veränderungen statt. Und da ist auch zu merken, dass China da durchaus Beiträge leistet, also nicht nur bei Friedensmissionen der Vereinten Nationen, sondern auch im internationalen Kampf gegen Terrorismus und bei seinen Maßnahmen im internationalen Finanzsystem und so weiter. Da gibt es überall durchaus positive Beispiele und das sind Beiträge voller chinesischer Weisheit."