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Mit dem sprunghaften Anstieg der älteren Bevölkerung in China wird das Problem der unzureichenden Altersversorgung immer gravierender. Daher ist China zurzeit dabei, die Pflege und Versorgung der Senioren zu reformieren. Die Branche muss sich modernisieren, dafür braucht es aber auch mehr Dienstleister. Daher wird nun die Gesellschaft dazu angehalten, sich an der Entwicklung der Altersversorgung zu beteiligen. Die Kosten für Existenzgründungen sollen gesenkt und ein standardisiertes Entwicklungsumfeld soll geschaffen werden.
In China leben insgesamt 230 Millionen Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Das entspricht etwa 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Etwa 100 Millionen Senioren wohnen allein.
Angaben zufolge gab es Ende 2015 in ganz China zirka 6,7 Millionen Betten für die Seniorenpflege. Das heißt, dass auf 1000 Senioren etwa 30,3 Betten kommen. Obwohl die Zahl in den letzten fünf Jahren um über 70 Prozent gewachsen ist, ist der Unterschied zwischen Bettenangebot und Nachfrage nach wie vor sehr groß.
Verschiedene chinesische Behörden, darunter auch das Ministerium für zivile Angelegenheiten, haben Anfang des Jahres fünf Maßnahmen verabschiedet, die die Reformen beschleunigen sollen. Durch Bürokratieabbau soll es potentiellen Dienstleistern im Bereich Altenpflege einfacher gemacht werden, ihre Arbeit aufzunehmen.
Professor Zhu Lijia vom Staatlichen Administrationsinstitut sagt hierzu:
„Durch politische und finanzielle Unterstützung sollen philanthropische Organisationen, soziale Einrichtungen oder Unternehmen darin unterstützt werden, Maßnahmen für Senioren anzubieten. Dies ist für die Entwicklung der Altersversorgung unverzichtbar."
Prof. Lu Jiehua von der Peking-Universität meint, mittlerweile seien 90 Prozent der Senioren in China in Punkto Alterspflege abhängig von ihrem Zuhause und ihrem Wohnviertel. Auch in Zukunft sollen diese zwei Altersversorgungsmodelle unterstützt werden.
„Eine schnelle Entwicklung und eine Verbesserung der Qualität der Seniorenpflege zuhause und im Wohnviertel ist derzeit noch wichtiger als die Altersversorgung in Pflegeeinrichtungen."
Beijing hat beispielsweise geplant, Seniorenempfangszentren in Wohnvierteln einzurichten und familiäre Seniorenpflegebetten ins Leben zu rufen. Das ist der Schwerpunkt der nächsten Reform und ist noch dringender als die Modernisierung der Pflegeeinrichtungen."