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Der diesjährige G20-Gipfel wird in den kommenden Tagen in Hamburg stattfinden. Zu seinen Hauptthemen gehört auch wieder der „freie Handel". Der zu einem Besuch in Beijing weilende brandenburgische Landessekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie, Hendrik Fischer, hat seine Erwartungen bezüglich des Gipfels geäußert und Xi Jinpings Versprechen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, den freien Handel zu unterstützen, gewürdigt:
„Und deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass offene Märkte, freie Kapitalflüsse, dass das ein zentraler Punkt für gutes Wirtschaften sein muss, und halte eigentlich jegliche Tendenzen, die protektionistischer Natur sind für etwas, was uns allen eher schaden als nutzen wird. Ich sage aber auch, dass das eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren solcher offenen Märkte ist, dass man sich auf Regeln verständigt, wie diese Märkte funktionieren müssen. Dazu gehören Standards, dazu gehören Rahmenbedingungen und beide oder alle Partner müssen diese Rahmenbedingungen natürlich auch einhalten. Deshalb bin ich aber auch sehr froh darüber, dass die Verhandlungen da zwischen der EU und China genau in diese Richtung gehen, sich auf solche Regularien, auf solche Standards zu verständigen und wenn das gelingt, dann bin ich fest davon überzeugt, dass das der Zukunft der Zusammenarbeit zwischen der EU und China und damit natürlich auch zwischen Deutschland und China also sehr zuträglich sein wird."
Bezüglich der von China etablierten Seidenstraßen-Initiative meinte Fischer, die Initiative werde China und Europa in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur einander näher bringen:
„Also ich glaube zunächst mal, dass diese Seidenstraßen-Initiative eine sehr positive und sehr gute ist, weil sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, dass Asien und Europa einfach ein Stück enger zusammenrücken. Das betrifft sowohl die Wirtschaft, aber das betrifft auch die Kultur, Bildung, Wissenschaft und Forschung und deshalb finde ich das eine gute Initiative, die wir mit unseren bescheidenen Kräften natürlich unterstützen werden."
Dank seiner günstigen geographischen Lage kann Brandenburg von der Seidenstraßen-Initiative profitieren. Fischer erklärte, dass Brandenburg als erstes Bundesland Deutschlands und Knotenpunkt auf der neuen Seidenstraße über Bahnhöfe entlang der Eisenbahnstrecke zwischen China und Westeuropa verfüge:
„Wenn man die Seidenstraße entlang geht, den Gürtel lang läuft, dann landet man als erstem westeuropäischen Land in Brandenburg. Und der erste Halt ist interessanterweise, wenn der Zug hält, wirklich ein großes Logistikzentrum direkt in der Nähe von Berlin. Und wir glauben, dass dieses Logistikthema auch bei der Seidenstraßen-Initiative eine große Rolle spielen wird. Und deshalb unter anderem konzentrieren wir uns sehr stark auf Logistik im Berliner Umfeld und versuchen, gerade diesen Bereich besonders voranzubringen. Wir haben aber gelernt, dass im Umfeld von Logistikknoten, dass da plötzlich anfangen Unternehmen sich anzusiedeln. Weil die vielleicht im ersten Schritt sehr eng mit der Logistik verbunden sind. Im zweiten Schritt dann aber produzierende Unternehmen sind, für die es interessant ist, an solchen Standorten tätig zu sein."
Fischer fügte hinzu, die rasante Entwicklung der Logistikbranche habe andere Industrien in Brandenburg gefördert. Der Infrastrukturaufbau in dieser Region habe von der Wiedervereinigung Deutschlands profitiert, und sie zu dem Teil der Bundesrepublik mit der schnellsten Entwicklung der modernsten Infrastrukturanlagen gemacht. Zur zukünftigen Kooperation zwischen Brandenburg und China sagte Fischer:
„Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon nach einem Tag jetzt wieder hier sehr beeindruckt bin, wie dynamisch sich das Land seitdem weiterentwickelt hat. Ich glaube, dass diese dynamische Entwicklung hier viel Potenzial für weitere Kooperationen zwischen der brandenburgischen Wirtschaft und der chinesischen Wirtschaft beinhaltet. Denn auch die brandenburgische Wirtschaft hat sich natürlich in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt und wir sind da sehr froh drüber, dass wir nach wie vor zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen in Deutschland gehören."