Die erste Gouverneursratssitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im Jahr 2017 hat am Montag in Wien begonnen. Bei der fünftägigen Sitzung stehen Themen wie die Lage der globalen Atomsicherheit und Kerntechnik, die IAEA-Bank für schwach angereichertes Uran in Kasachstan, die Durchführung des Atomabkommens mit dem Iran und die Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel auf der Agenda.

Zudem wird auf der Sitzung über die Nutzung von Kernenergie diskutiert. Einem vorgelegten Bericht über die Entwicklung von Kernenergie im Jahr 2016 zufolge sind derzeit weltweit 449 Kernreaktoren in 30 Ländern in Betrieb. 60 weitere noch im Bau befindliche Reaktoren befinden sich vor allem in Asien. Der Leiter der IAEA, Yukiya Amano, erklärte:  

„Wie in dem Bericht erwähnt wird, ist die Nutzung von Atomenergie in mehreren Bereichen von großer Bedeutung. Unter anderem für die Umsetzung des Pariser Abkommens, wonach der weltweite durchschnittliche Temperaturanstieg innerhalb von zwei Grad Celsius gegenüber dem Prä-Industrialisierungs-Niveau gehalten werden soll sowie für eine nachhaltige Entwicklung."

Die IAEA erklärte, Atomtechnologien seien außerdem in der Medizin, der Industrie und der Landwirtschaft hilfreich. Ohne Sicherheitskontrollen stellten sie für die menschliche Gesundheit und die Umwelt jedoch ein großes Risiko dar. Auf der Sitzung wird der von der IAEA vorgelegte Entwurf eines „Atomsicherheitsschutzplans von 2018 bis 2021" überprüft. Das Dokument zielt darauf ab, dass die IAEA ihre Mitglieder noch besser unterstützen kann. Einige konkrete Maßnahmen sind für verstärkte Sicherheitsbemühungen einzelner Staaten von enormer Bedeutung.

Yukiya Amano sagte, die IAEA-Bank für schwach angereichertes Uran in Kasachstan werde wie geplant gebaut. Sie könne voraussichtlich vor September 2017 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.

Zu Nordkoreas Atomprogramm äußerte sich Yukiya Amano äußerst besorgt:

„Bedauerlicherweise hat Nordkorea die Resolutionen des Weltsicherheitsrats über seine zwei Atomtests im letzten Jahr nicht eingehalten. Ich rufe Nordkorea erneut auf, die Pflichten der Resolutionen des Weltsicherheitsrats vollständig zu erfüllen. Nordkorea sollte mit der IAEA kooperieren und alle offenen Fragen lösen. Dazu gehören auch Fragen, die während der Abwesenheit von IAEA-Inspekteuren aufgetreten sind."

Im Haushaltsbericht schlug Yukiya Amano vor, den Etat der IAEA von 2018 bis 2019 um 2,1 Prozent zu steigern.