Am Montag ist der G20-Gipfel in Hangzhou beendet worden. Im nächsten Jahr wird der Gipfel im deutschen Hamburg stattfinden. Vertreter des deutschen B20-Teams sagten in einem Interview, Hangzhou habe Hamburg in diesem Bereich viel Erfahrung und Inspiration vermittelt.
Die Direktorin der Abteilung für Auswärtige Politik vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Koordinatorin des B20-Gipfels in Deutschland, Stormy-Annika Mildner, sagte, die Entwicklungsfrage in den langfristigen strategischen G20-Rahmen aufzunehmen, sei ein enormer Beitrag des Gipfels in Hangzhou.
„Wenn wir uns die Globalisierung anschauen, dann haben viele von der Globalisierung sehr stark profitiert – sowohl in Ländern, als auch zwischen Ländern – aber eben nicht alle. Deswegen müssen wir die Weltwirtschaft so gestalten, dass niemand zurückbleibt, sondern dass alle mitgenommen werden. Das ist ein Punkt, wo die SDGs sehr wichtig sind. Mit den SDGs, gerade der Umsetzung, Implementierung der SDGs, spielt die G20 eine wichtige Rolle. Deswegen war es wichtig, dass China dieses Thema auf die Agenda gesetzt hat. Wir werden uns in einer ganzen Reihe von unseren Taskforces auch mit Themen der Entwicklungsländer auseinandersetzen, beispielsweise Zugang zu Finanzierung, aber auch Infrastruktur, die Frage von Energieeffizienz, also viele Themen, die auch jetzt schon ganz relevant sind, auch unter der chinesischen Präsidentschaft, werden wir sicherlich weiter fortführen."
Zu den politischen Vorschlägen des B20-Gipfels in Hangzhou gehörten die Beseitigung struktureller Barrikaden und die Erhöhung der Beschäftigungsrate von Jugendlichen und Frauen. Deutschland sieht Beschäftigung und Bildung ebenfalls als einen Schwerpunkt der Tagesordnung des B20-Gipfels 2017 in der Bundesrepublik. Gerhard Braun, Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des B20 erklärte:
„Natürlich geht es darum, dass wir das Problem der Jugendarbeitslosigkeit reduzieren, dass wir mehr Frauen in Arbeit bekommen, ist für uns ein ganz wichtiges Thema. Wir haben viel politische Unruhe in der Welt, weil wir eine zu hohe Arbeitslosigkeit in vielen Bereichen der Welt haben. Das ist wie ein Teufelskreis. Politische Unruhen führen dazu, dass sich eine Volkswirtschaft nicht wirtschaftlich entwickeln kann. Das führt wiederum dazu, dass es weitere politische Unruhen gibt. Entrepreneurship ist für uns wichtig. Aber auch Apprenticeship, also die duale Ausbildung, die Lehrlingsausbildung, ist für uns eine ganz wichtige Initiative, weil wir davon überzeugt sind, dass mit einer guten Ausbildung, einer guten Lehrlingsausbildung, wir ganz deutlich die Jugendarbeitslosigkeit reduzieren können."
Durch den Gipfel in Hangzhou wird China sich weiterhin am Prozess der G20 beteiligen und gleichzeitig den Mechanismus der G20 in Richtung einer Plattform einer internationalen wirtschaftlichen Verwaltung lenken. Die deutsche B20-Koordinatorin Stormy-Annika Mildner sagte, durch tatsächliche, konkrete und durchführbare politische Vorschläge könnten die Herausforderungen der globalen Wirtschaft beim nachhaltigen Wachstum, der Beschäftigung und der inklusiven Entwicklung bewältigt werden. Dies sei auch eine Inspiration aus Hangzhou für Hamburg.
„Wir wollen der G20 Vorschläge unterbreiten, die aus unserer Erfahrung gewachsen sind und die tatsächlich auch umgesetzt werden können, also ‚workable propositions' sind, mit dem Ziel unsere Weltwirtschaft resilient zu machen, also krisensicher zu machen, zukunftsorientiert zu machen, ‚future-oriented' und vor allen Dingen eben auch nachhaltig zu machen, ‚sustainable'. Denn nur wenn wir die Weltwirtschaft so gestalten, werden wir auch in Zukunft gutes Wirtschaftswachstum und auch Arbeitsplätze schaffen können."