Prof. Gu Xuewu vom Center for Global Studies der Uni Bonn hat vor kurzem in einem Interview mit der chinesischen Presseagentur Xinhua seine Hoffnungen für den bevorstehenden G20-Gipfel in Hangzhou ausgedrückt. Die Veranstaltung solle der Entwicklung der globalen Wirtschaft neue Vitalität geben.
Gu Xuewu fügte hinzu, dass angesichts der negativen Konjunktur der Weltwirtschaft der G20-Gipfel Zuversicht demonstriere. „Die Teilnehmer des Gipfels sollen im Auftrag ihrer Länder Konzepte zur Wiederbelebung der jeweiligen Wirtschaft ins Leben rufen. Der Gipfel in Hangzhou soll zu einer Plattform für die Koordinierung solcher Konzepte werden. Das ist sehr wichtig", sagte Gu. Mittlerweile existiert die globale Wirtschaft in integrierter Form. Solange alle Länder ihre Wirtschaft koordiniert entwickelten, könnten Kontroversen reduziert und gegenseitiger Nutzen verwirklicht werden. Für Deutschland liegen die größten Erwartungen an Hangzhou in diesem Punkt, besonders in der verstärkten strukturellen Reform und Senkung der Überproduktion.
Im Interview würdigte Prof. Gu Chinas wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren. Er meinte, die chinesische Wirtschaft habe sich voll und ganz stabil entwickelt. Mit einem verhältnismäßig stabilen Arbeitsmarkt seien neue Arbeitsplätze entstanden. Zu den G20-Mitgliedern gehörten Chinas Haupthandelspartner und Investitionspartner. Die Volksrepublik wolle eine Entwicklung der G20 vorantreiben. Prof. Gu betonte weiter, Chinas positive Rolle für die G20 sei hauptsächlich auf die „Aufmerksamkeit auf die strukturelle Reform" und auf „eine Förderung der neuen Runde der Entwicklung der Weltökonomie durch koordinierte Investitionen, Beseitigung der Handelsbarrikaden und gegenseitige Kooperationen" zurückzuführen. „Auf den vergangenen Gipfeln hat man viel von Reformen gesprochen, allerdings wenig umgesetzt. Auf dem Hangzhou-Gipfel wird China dafür plädieren, Ideen und Konzepte zu detaillieren, und zu gewährleisten, dass sie tatsächlich umgesetzt werden können. So sollen aktive Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung gestaltet werden."
Prof. Gu Xuewu glaubt, die Reform des Welthandelssystems gelte als die wichtigste Problematik. Insbesondere sollten die seit 2008 entstandenen Handelsbarrikaden abgebaut werden. Verschiedene Länder hätten in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 handelsprotektionistische Maßnahmen initiiert. Gu hoffe, dass solche Maßnahmen auf dem Hangzhou-Gipfel abgeschafft werden könnten.