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HIV-Neuinfektionen unter Studenten steigen rapide
  2015-12-14 12:11:57  cri
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der HIV-Neuinfizierten unter chinesischen Studenten rapide gestiegen, vor allem betroffen sind männliche Homosexuelle. Ein chinesischer Regierungsvertreter hielt unlängst dazu an, die vorbeugende Aufklärung an Schulen weiter zu verstärken.

Tatsächlich gibt es mittlerweile an mehreren chinesischen Hochschulen für Studenten spezielle Kurse und Symposien zur AIDS-Vorbeugung. Einige Hochschulen verteilen darüber hinaus kostenlos Kondome mit dem Ziel, das Bewusstsein der jungen Studenten über die Ansteckungsgefahren durch ungeschützten Geschlechtsverkehr zu erhöhen. Dennoch existieren nach wie vor Probleme durch mangelnde institutionalisierte Aufklärung in diesem Bereich sowie ein schwaches Selbstschutz-Bewusstsein auf Seiten der Studenten.

Der Vizedirektor der chinesischen staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung, Wang Guoqiang, sagte am Sonntag auf einem betreffenden Symposium, dass bis Ende Oktober 2015 in China 9.152 HIV-Infizierte und Aidspatienten im Alter von 15 bis 24 Jahren gemeldet worden. Trotz der niedrigen Proportion von 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, sei der Anstieg alarmierend:

„Die Zahl der Meldungen ist von 482 im Jahre 2008 auf 2552 im Jahre 2014 gestiegen. Darüber hinaus sind von Januar bis Oktober 2015 gut 2662 Fälle gemeldet worden, was einem Wachstum von 27,8 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum entspricht. Unter den Neuinfektionen bei jungen Chinesen nehmen männliche Homosexuelle und Hochschulstudenten einen Löwenanteil ein. In diesem Jahr waren 81,6 Prozent der Betroffenen männliche Homosexuelle."

Wang Guoqiang fügte hinzu, dass derzeit das Aktionsprogramm zur Eindämmung und Bekämpfung von AIDS für kommende fünf Jahre ausgearbeitet werde. In diesem Zusammenhang werden die Vorbeugungsmaßnahmen intensiviert:

„Es soll ein vollständiges Meldesystem etabliert werden. Spezielle Einrichtungen und Schulen bekommen mehr Verantwortung und ein den Gegebenheiten der Studenten entsprechendes Arbeitsmodell wird initiiert. Entsprechende Dienstleistungen und die freiwillige AIDS-Untersuchung werden optimiert. Studenten mit Neuinfektionen sollen zeitnah psychologische Betreuung erhalten. Auch andere Gesellschaftsgruppen werden motiviert, Jugendliche in diesem Bereich zu unterstützen. So sollen auf verschiedenen Wegen Kenntnisse über die Krankheit und die Vorbeugung vermittelt werden. Wichtig ist auch die Erhöhung des Schutzbewusstseins der jungen Leute."

Ein Vertreter des chinesischen Bildungsministeriums meinte, dass Probearbeiten in der AIDS-Aufklärung in Hochschulen kontinuierlich ausgebaut würden. Die Orientierung und die Effizienz der bestehenden AIDS- und Sex-Aufklärung in Schulen sollte verstärkt werden. Experten wollen auch die Familien mit einbeziehen. Ihre Rolle sei bei der Kindeserziehung schließlich enorm gewichtig. So sollten Eltern in diesem Bereich mit den Schulen und der Gesellschaft zusammenarbeiten.

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