Das zweitägige globale Autoindustrieforum 2015 findet derzeit in Chongqing statt. Vertreter in- und ausländischer Autohersteller erklärten dabei, Autos mit alternativen Antrieben könnten in Zukunft zu einer neuen Wachstumskraft des von einem verlangsamten Tempo geprägten chinesischen Automarkts werden.

Jüngsten Statistiken zufolge machte das Autoproduktionsvolumen in China von Januar bis April dieses Jahres 8,28 Millionen aus, das Absatzvolumen betrug im gleichen Zeitraum 8,14 Millionen. Damit ist ein kontinuierlich verlangsamtes Wachstum zu verzeichnen.

Unter diesen Umständen bieten Autos mit Alternativantrieb eine neue Gelegenheit für viele chinesische Autoproduzenten. Der Vorstandsvorsitzende der BAIC Group, Xu Heyi, vertritt die Ansicht, mit technologischen Innovationen und einem steigenden Umwelt- und Energiedruck könnten Autos mit Alternativantrieben zu einem neuen Favoriten der Industrie werden.

„Die Strategie „Made in China 2025" bietet der Industrie alternativ angetriebener Fahrzeuge in China eine sehr gute Basis. Bis 2020 könnte der Absatz von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen inländischer Marken mehr als zwei Millionen erreichen und bis 2025 bei gut drei Millionen liegen. In China wird bald eine Blütezeit für Autos mit Alternativantrieb anbrechen. Sie werden das Highlight der Zukunft sein."

Xu Heyi erklärte weiter, die genannten Ziele könnten auf dem chinesischen Markt zweifellos erreicht werden. Fahrzeuge mit Alternativantrieb würden der BAIC Group eine beispiellose Entwicklungschance bieten. Seine Firma werde daher am Entwicklungskurs von Technologien für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge festhalten.

Wie die BAIC Group setzt sich auch das chinesisch-deutsche Joint-Venture BYD-Daimler für die Entwicklung von Elektroautos ein. Es sieht den chinesischen Markt ebenfalls mit optimistischem Blick. Das von dem Unternehmen entwickelte Elektroauto Denza wird seit letztem Herbst vertrieben. Der stellvertretende Marketingmanager, Ronald Koning, sagte, im laufenden Jahr werde die Zahl der Städte, in denen der Denza abgesetzt wird, sich um das doppelte vergrößern.

„Mit der ständigen Entwicklung der Industrie für Elektroautos wird sich auch der Denza verbessern. Beijing, Shanghai und Shenzhen sind die drei bevorzugten Schwerpunktmärkte. In diesem Jahr haben wir vor, unsere Absatzgeschäfte nach Nanjing und Hangzhou auszubauen. Zudem werden auch die Märkte in Guangzhou, Wuhan, Xi'an und Xiamen kontinuierlich vergrößert".

In den letzten Jahren wurden Förderungsmaßnahmen für den Kauf von Autos mit alternativen Antrieben umgesetzt, so zum Beispiel Kaufsubventionen und der erleichterte Erwerb von Autokennzeichen. Dank solcher Maßnahmen ist der Absatz alternativ angetriebener Autos 2014 in China um das 3,2-Fache auf etwa 75.000 gestiegen. Der Generalsekretär der chinesischen Autoindustrievereinigung, Dong Yang, prognostizierte, im laufenden Jahr könne sich diese Zahl erneut verdoppeln. Der Absatz könne 150.000 bis 200.000 Fahrzeuge erreichen.

Im Mai 2015 veröffentlichte die chinesische Regierung den Plan „Made in China 2025". Demzufolge soll die Betriebsdauer der Antriebsbatterien-Stacks bis 2020 5.000 Stunden erreichen und die durchschnittliche Haltbarkeit von Fahrzeugen auf 150.000 Kilometer erhöht werden.