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Deutschland gewinnt internationalen Respekt nach Zweitem Weltkrieg
  2015-05-11 10:33:08  cri
Anlässlich des 70. Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkrieges werden in Deutschland landesweit groß angelegte Gedenkfeiern veranstaltet. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren hat Deutschland umfangreich und eingehend über die Verbrechen der Nazis nachgedacht. Durch diesen Umgang mit der Geschichte und selbst initiierte Kriegsentschädigungen konnte die Bundesrepublik die Anerkennung und den Respekt der internationalen Gemeinschaft gewinnen. Aber wie genau konnte Deutschland das staatliche Ansehen nach und nach wiederherstellen?

1963 bis 1965 haben deutsche Medien ausführlich und eingehend über den zwei Jahre andauernden ersten sogenannten Auschwitzprozess gegen die Täter im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz berichtet. Die geistige Elite der Bundesrepublik hat ebenfalls ihre Ansichten in verschiedenen Medien zum Ausdruck gebracht. Dies hat Mitte der 1960er Jahre große gesellschaftliche Debatten über die Nazi-Geschichte ausgelöst. Eines der wichtigsten Themen war dabei die Verjährung der Verbrechen. Letztendlich hat der westdeutsche Bundestag den Vorschlag über eine Aufhebung der Klageausschlussfrist für die Tötungen und Holocausts der Nationalsozialisten angenommen. So kann Deutschland die Täter auch Jahrzehnte später noch zur Rechenschaft ziehen. Die „Schuld der Nationalsozialisten" blieb daher weiterhin ein stark diskutiertes Thema.

Anlässlich des 40. Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkrieges 1985 hat der damalige deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker betont, der 8. Mai sei ein Tag der Befreiung für Deutschland. Die Deutschen seien an diesem Tag von der Nazi-Diktatur befreit worden. Gleichzeitig hat er den Haupttenor der Überlegungen der deutschen Gesellschaft zur Geschichte festgelegt.

„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, der wird am Ende blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren."

Mit der Zeit gibt es immer weniger Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges. Die deutsche Bundesregierung hat jedoch aktive Maßnahmen zur Aufklärung von Jugendlichen ergriffen und der Welt mit Taten ihr Verantwortungsbewusstsein demonstriert. Dazu sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel:

„Ich sage erstmal, dass es keinen Schlussstrich unter Geschichte gibt. Und das sehen wir auch an der Diskussion in Griechenland, auch in anderen europäischen Ländern. Und wir Deutsche haben hier schon eine besondere Verantwortung aufmerksam, sensibel und auch kundig mit dem umzugehen, was wir in der Zeit des Nationalsozialismus angerichtet haben. Und welche lang dauernden Verletzungen und Sorgen natürlich da in anderen Ländern auch da sind."

Am 3. Mai hat Merkel beim 70. Jubiläum zum ersten Mal als Bundeskanzlerin an der Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Dachau teilgenommen. Sie rief die Bevölkerung dabei auf, die Geschichte auf keinen Fall zu vergessen und dem neuen Antisemitismus gegenüber wachsam zu bleiben.

Im Gegensatz zu Japan, das ebenfalls zu den Achsenmächten gehörte, hat Deutschland mit seiner aufrichtigen Haltung den Respekt und die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft zurückgewonnen.

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