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Auslandsinvestitionen - Risiko und Chance für chinesische Betriebe
  2015-02-26 15:50:18  CRI
Statistiken zufolge betrugen Chinas nicht-finanzielle Direktinvestitionen im Ausland bis zum Januar 2015 mehr als 650 Milliarden US-Dollar. Diese Investitionssumme verteilt sich auf viele verschiedene Bereiche, darunter Energie, Infrastruktur, Immobilien, Landwirtschaft, Wissenschaft und Technologie. Für die Entwicklung der Betriebe spielen sie eine wichtige Rolle. Besonders das Erschließen notwendiger Ressourcen und Technologien sowie der Absatz überschüssiger Produktionsbestände werden so erleichtert.

Ein Beispiel hierfür ist die China Ocean Shipping Group Company (COSCO), die verhältnismäßig früh ihre Geschäfte auf ausländische Märkte ausgeweitet hat. Laut dem stellvertretenden Direktor für Forschung und Entwicklung, Bai Peijun, hat das Auslandsgeschäft der Firma auch dank des sprunghaften Wachstums des chinesischen Außenhandels eine rapide Eigendynamik entwickelt:

„Schon in den 1990er Jahren hat COSCO seine Geschäfte im Ausland ausgebaut. Daher ist der Konzern gut aufgestellt im Vergleich zur globalen Konkurrenz. Die Hälfte unserer gesamten Einnahmen stammt aus dem Auslandsgeschäft."

Doch bei allen Chancen, die Auslandsinvestitionen bieten, dürfen auch die hohen Risiken für chinesische Betriebe nicht ignoriert werden.

So wurde beispielsweise das Hochgeschwindigkeitseisenbahn-Projekt in Mexiko vor kurzem unbefristet auf Eis gelegt, was einen herben Rückschlag für die daran beteiligten chinesischen Firmen bedeutet hat. Zuvor bereits war das Projekt „Reis gegen Hochgeschwindigkeitsbahn" in Thailand auf die lange Bank geschoben worden. In Ghana wurden chinesische Geschäftsleute aus der Goldwäscherbranche des Landes verwiesen. Und die Bewerbung des chinesischen Maschinenbaukonzerns „Sany" um Windkraftwerkprojekte in den USA ist ebenfalls gescheitert. All diese Beispiele verdeutlichen die enormen Risiken von Auslandsinvestitionen. Das bestätigt auch Bai Peijun:

„Es gibt weiterhin viele Probleme, vor allem eine leichte Anti-China-Stimmung und die damit verbundene Abneigung gegen chinesische Investoren und deren kulturelle Gepflogenheiten. Eine unserer Niederlassungen in Frankreich ist nach jahrelangem Betrieb immer noch in zahlreiche Gerichtsprozesse verwickelt. Diese Probleme sind hauptsächlich auf Missverständnisse in der Zusammenarbeit, die genannten kulturellen Unterschiede, politische Beschränkungen und die ungewohnten Gegebenheiten vor Ort zurückzuführen."

Auch der Geschäftsführer der chinesisch-afrikanischen TEDA-Investitions-GmbH, Li Daixin, weist darauf hin, dass auch bereits etablierte Auslandsprojekte mit großen Hindernissen zu kämpfen haben und ein Risiko bleibt:

„Das sechs Quadratkilometer große TEDA-Projekt zum Ausbau der Suez-Handelskooperationszone steht kurz vor dem Start. Die größten Schwierigkeiten ergeben sich jetzt noch aus den unterschiedlichen Ansichten über die weitere Entwicklung zwischen uns und der ägyptischen Regierung. China hat eher eine langfristige Sicht auf die Dinge. Ägypten hingegen legt größeren Wert auf die zeitnahen, sichtbaren Ergebnisse. Daher kommt es bei den Verhandlungen oft zu Meinungsverschiedenheiten."

Die Suez-Handelskooperationszone befindet sich in der nordwestlichen Wirtschaftszone an der Suez-Bucht und liegt 120 km entfernt von der ägyptischen Hauptstadt Kairo, direkt am Suez-Kanal. Insgesamt sind dort dank Realinvestitionen in Höhe von 490 Millionen US-Dollar 32 Fabriken und 30 Dienstleistungsfirmen entstanden, was zirka 80 Prozent aller chinesischen Investitionen in Ägypten ausmacht.

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