Dazu betonte Qian Keming, Chefökonom des chinesischen Landwirtschaftsministeriums, vor der Presse:

„Unser Land verfügt über unterschiedliche geographische, Klima- und Bodenvoraussetzungen. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Niveau der landwirtschaftlichen Entwicklung. Und dies bedeutet, dass die landwirtschaftliche Modernisierung in China weder nach einem einzigen Modell, noch mit gleichartigen Maßnahmen oder in gleicher Geschwindigkeit vorangetrieben werden kann. In unterschiedlichen Regionen müssen auch unterschiedliche Entwicklungsmodelle für die Agrar-Modernisierung umgesetzt werden, um so schrittweise und landesweit eine Modernisierung der Landwirtschaft chinesischer Prägung zu fördern."

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gibt es in China inzwischen insgesamt 283 Musterzonen in drei Kategorien für die landwirtschaftliche Modernisierung. Mit insgesamt 1,27 Millionen Quadratkilometern erfassen sie mehr als 13 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Sie befinden sich in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Geländeverhältnissen. Qian Keming betonte, dass derartige Musterzonen auch eine starke Beispielwirkung und Vorbildfunktion für das ständig wachsende Niveau der Agrar-Modernisierung haben:

„2014 lag das Niveau der Entwicklung der modernen Landwirtschaft in 153 Musterzonen weiterhin landesweit in Führung. Jüngsten Prognosen zufolge könnten dort 141,6 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden, das wären 23 Prozent des landesweiten Aufkommens. Die Rate der umfassenden Mechanisierung bei der Feldarbeit liegt mit 76 Prozent um 15 Prozent über dem landesweiten Durchschnitt. Das jährliche Pro-Kopf-Nettoeinkommen der Bauern ist um mehr als 10 Prozent auf 13.000 Yuan gestiegen."

Dem Landwirtschaftsministerium sind die 20 Musterzonen, darunter in Taicang in der Provinz Jiangsu, am Rand von Shanghai-Pudong sowie dem Beijinger Vorort in Shunyi, am weitesten voran gekommen mit der Agrar-Modernisierung und gelten damit als Vorhut beim Aufbau einer modernen Landwirtschaft.

Bemerkenswert ist, dass in letzten Jahren mehr als 99 Prozent der Agrarprodukte aus derartigen Musterzonen bei Sicherheitsstichproben auf Anhieb bestanden haben. Ye Zhenqin vom Landwirtschaftsministerium bekräftigte dazu, dass das Ministerium keine Abstriche in Qualitäts- und Sicherheitsfragen der Agrar-Produkte mache.

Unterdessen ist das Landwirtschaftsministerium dabei, Erfahrungen der 25 Musterzonen zu sammeln und auszuwerten, insbesondere in Finanzfragen. So wird erwartet, dass noch in diesem Jahr entsprechende neue Finanz- und Versicherungsmaßnahmen ins Leben gerufen werden.