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Organe von Hingerichteten dürfen nicht mehr transplantiert werden
  2015-01-14 14:10:00  CRI
Seit Jahresbeginn werden in China strengere Regeln für die Organtransplantation umgesetzt. Danach dürfen nur noch Organe verpflanzt werden, deren Spender vor ihrem Tod die ausdrückliche Einwilligung zur Organspende gegeben haben.

Damit dürfen auch Organe von Hingerichteten nicht mehr transplantiert werden. Von dem seit 1. Januar geltenden Verbot der Transplantation von Organen Hingerichteter sind 169 Krankenhäuser betroffen. Dazu sagte der Direktor des chinesischen Komitees für Organ-Spende und -Transplantation, Huang Jiefu:

„Mit meiner Ankündigung des Beschlusses sind die für Organtransplantationen qualifizierten 169 Krankenhäuser aufgefordert, strikt rechtsstaatliche Prinzipien einzuhalten. Dies zeigt auch, dass wir den Mut haben, unsere vergangenen Fehler zu korrigieren und uns weiter zu entwickeln. Ich bin der Ansicht, dass die Rechtsstaatlichkeit in China durch solche Schritte allmählich vervollkommnet werden kann."

Im November 2013 hatte die chinesische Staatliche Kommission für Gesundheit und Familienplanung in einer „Resolution von Hangzhou" gefordert, die Organe von Hingerichteten nicht mehr für Transplantationszwecke zu nutzen. Im März 2014 war das chinesische Komitee für Organ-Spende und -Transplantation errichtet worden, das der staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung sowie dem Chinesischen Roten Kreuz untersteht.

Unter diesen Umständen verändert sich allmählich auch die Bereitschaft chinesischer Bürger zur freiwilligen Organ-Spende, was sich einer wachsenden Zahl von Spenderorganen zeigt. So hatten innerhalb der reichlich drei Jahrzehnte von Ende 1977 bis Ende 2009 im chinesischen Binnenland nur 130 Bürger eine freiwillige Organspende nach ihrem Tod verfügt. Von 2010 bis 2013 gab es bereits 1448 Organspenden. Im vergangenen Jahr basierten bereits 80 Prozent aller Transplantationen in China auf freiwilligen Organspenden der Bürger.

Allerdings betonte Huang Jiefu vom Komitee für Organ-Spende und -Transplantation auch, dass in China immer noch bei nur sechs von zehn Millionen Einwohnern zur Organspende bereit seien. Dies sei ein weltweit immer noch niedriges Niveau:

„Ich bin überzeugt, dass das Ende der Transplantation von Organen Hingerichteter nicht nur dem Respekt vor den Toten dient, sondern auch die Zahl der Organspenden der chinesischen Bürger stark zunehmen lassen wird. Ich denke, dass sich mehr Chinesen an der Organspende beteiligen werden."

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