Dabei geht es um die Lieferung von 284 U-Bahn-Zügen im Wert von rund 567 Millionen US-Dollar (knapp 3,5 Milliarden Yuan) in den Bundesstaat Massachusetts. Der entsprechende Vertrag wurde vom Vorstand der Verkehrsbehörde des Bundesstaates an der amerikanischen Ostküste einstimmig gebilligt.

Die Züge aus China sollen hauptsächlich für den U-Bahn-Verkehr in Boston und Umgebung eingesetzt werden. Boston gehört zu den Städten mit den ältesten U-Bahn-Netzen der Welt. Die U-Bahn in Boston wurde 1897 gebaut, als in China noch die kaiserliche Qing-Dynastie herrschte. Von den nun 284 aus China zu liefernden Zügen werden 152 das seit 32 Jahren auf der Orange Line und 132 das seit über 40 Jahren auf der Red Line rollende Material ersetzen. Voraussichtlich sollen 2023 alle Züge aus China in Boston in Betrieb sein. Der Vertrag sieht vor, dass 60 Prozent der Einzelteile der von CNR gelieferten Züge aus amerikanischer Produktion stammen müssen.

Die chinesischen U-Bahn-Bauer haben sich bei der Auftragsvergabe gegen Konkurrenten aus Kanada, Südkorea und Japan durchgesetzt. Damit geht zum ersten Mal ein chinesisches Schienenverkehrsunternehmen auf den Markt in den USA, was dort aufmerksam beobachtet wird.

Der Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts, Deval Patrick, begrüßte die Auftragsvergabe an das Unternehmen aus China und fügte hinzu, dieser chinesische Konzern werde seinem Bundesstaat mehr Arbeitsplätze bringen:

„Die CNR wird in Springfield ihr US-Hauptquartier errichten und damit Arbeitsplätze schaffen. Darüber hinaus gilt diese Firma als einer der führenden Lieferanten von U-Bahn-Zügen weltweit, die nun ihre Geschäfte in Nordamerika ausbauen will."

In Springfield wird CNR für 60 Millionen US-Dollar sowohl ihre US-Firmenzentrale als auch eine Fabrik für die Montage und Tests der U-Bahn-Züge einrichten. Dies bedeutet für Springfield ab dem nächsten Jahr 100 Arbeitsplätze auf dem Bau und 150 in der Montage.

Der Generalmanager der Firma MA, Lu Xiwei, begründet das sehr günstige Angebot im Wettbewerb um die Ausschreibung auch damit, dass die CNR langfristige Investitionen in den USA anstrebe:

„Wir wollen hier langfristig investieren. In der Zukunft, wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren, wollen wir in den USA drei, fünf oder zehn Projekte in Gang setzen."