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China kündigt ersten Testlauf für Rückkehrmission zum Mond an
  2014-10-23 16:58:02  cri
Die chinesische Raumfahrt steht unmittelbar vor einem weiteren wichtigen Schritt im Rahmen ihres Mondprogramms: Zwischen dem 24. und dem 26. Oktober soll erstmals eine rückholbare Mondsonde ins All gestartet werden.

Dabei liegt die Bedeutung dieses Starts einem Vertreter des chinesischen Mondsondierungsprojekts zufolge darin, die entsprechenden Tests und Experimente im Weltraum vorzunehmen, statt sie auf der Erde zu simulieren. Wichtigstes Ziel der jetzt angekündigten Mission ist die Überprüfung mehrerer Kerntechnologien für die später geplante Rückkehr der Sonde „Chang'e 5" vom Mond. Dabei wird die Mondsonde mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wieder in die Erdatmosphäre eintreten, wie sie auf dem Hinflug zum Mond erforderlich war.

Nach dem Start vom Weltraumbahnhof im südwestchinesischen Xichang zwischen dem 24. und dem 26. Oktober wird sich Flugkörper dem Mond nähern und nach einer halben Umrundung des Erdtrabanten automatisch wieder zurückkehren. Beim ersten Kontakt mit der Erdatmosphäre wird der Flugkörper abprallen und gleichzeitig abgebremst, um danach dann in die tieferen Schichten der Atmosphäre einzudringen und schließlich in der zentralen Region des chinesischen Autonomen Gebiets der Inneren Mongolei zu landen. Dies wird die erste Rückkehr eines chinesischen Raumfahrtkörpers von dem zirka 380 000 km entfernten Mondorbit zur Erde sein.

Die Mission wird mehr als 8 Tage dauern. Nach dem Start stehen sechs technisch und technologisch höchst anspruchsvolle Aufgaben in Schlüsselbereichen an: Nach der Trennung von der Trägerrakete muss die Sonde aus der Erd- in eine Mond-Umlaufbahn wechseln und dort ihre Orientierung ändern. Aus der Mondbahn gilt es dann wieder in eine Rückkehrbahn einzuschwenken und von dort in den Erd-Orbit. Aus der Erdumlaufbahn erfolgen dann die Berührung und der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre sowie die Landung.

Der Chefingenieur des Sattelitenstartzentrums Xichang, Tao Zhongshan, beschreibt die besondere Bedeutung dieser Mission innerhalb des gesamten Mondprojektes mit den Worten „Auftakt der Rückkehr":

„Man kann sagen, dass diese Mission der „Auftakt der Rückkehr" ist. Dabei ist das Vorhaben von großen Herausforderungen und kreativen Lösungen geprägt. Es ist also eine enorm anspruchsvolle Mission."

Die von Tao Zhongshan erwähnte „Rückkehr" gehört zu den drei Schritten des chinesischen Mondsondierungsprojekts, nämlich „Umkreisung, Landung und Rückkehr". Die chinesische Mondmission „Chang'e 5" ist für circa 2017 geplant. Dabei wird dann eine unbemannte Mondsonde Proben auf dem Erdtrabanten entnehmen und mit diesen zur Erde zurückkehren.

Bei der nun anstehenden Testmission sollen mehrere Schlüsseltechnologien für die Rückkehr von „Chang'e 5" mit Bodenproben vom Mond praktisch überprüft werden. Dazu gehören unter anderem Planungen der Umlaufbahnen, Tests von Pneumatik und Dynamik, sowie Überprüfungen des Hitzeschildes sowie der Lenk- und Navigations- sowie Kontrollsysteme.

Als die wichtigste Technologie dabei gilt die Rückkehr zur Erde nach wiederholtem Eintreten in die Atmosphäre. Dabei wird die Rückkehrkapsel nach 2 Abprall- und Bremsberührungen endgültig in die Atmosphäre eintauchen.

Bei der Mission kommt nach offiziellen Angaben auch erstmals eine Trägerrakete des Typs "Langer Marsch 3C" zum Einsatz, um die Rückkehrsonde in All zu bringen. Dazu der Vizekommandant des Raketenprojekts "Langer Marsch 3A", Jin Zhiqiang:

„Die Nutzlast der Trägerrakete wurde auf 3,9 Tonnen erhöht. Äußerlich gesehen ist die Rakete länger geworden. Zudem stehen stärkere Triebwerke zur Verfügung."

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