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Chinas wird zweites Tiangong-Raumlabor parallel zum ersten nutzen
  2014-09-29 10:01:47  CRI
China wird 2016 sein zweites Tiangong-Raumlabor auf gleiche Erdumlaufbahn schicken, auf der bereits Tiangong-1 seit 2011 die Erde umkreist.

Dazu teilte der Direktor des chinesischen Büros für bemannte Raumfahrt, Wang Zhaoyao, weiter mit, damit könnten dann zunächst beide Raumlabore parallel arbeiten und einander ergänzen. Ohne aneinander gekoppelt zu sein, werde Tiangong-2 zudem auf der Basis von Tiangong I zusätzliche Funktionen haben, darunter die Betankung mit Treibstoff im Orbit. Zudem seien für Tiangong-2 Experimente vorgesehen, um Erfahrungen für die künftige Instandhaltung der Raumstation zu sammeln:

„Tiangong-2 wird mehr als acht Tonnen wiegen und damit genau so schwer sein wie Tiangong-1. Allerdings hat es eine Reihe anderer Aufgaben. Zu den fünf wichtigsten gehören geowissenschaftliche Experimente, die Erforschung von biologischen Prozessen in der Schwerelosigkeit und grundlegende physikalische Experimente."

Wang Zhaoyao fügte hinzu, nach dem Start des Raumlabors Tiangong-2 würden das Raumschiff Shenzhou 11 sowie der Raumtransporter Tianzhou-1 ins All gebracht, die beide am neuen Labor andocken werden. Im Unterschied zu Shenzhou-11, das Taikonauten zum Labor bringen werde, sei der Transporter Tianzhou-1 eine Neuentwicklung. Es sei das erste chinesische Frachtraumschiff, das nicht nur Güter transportieren, sondern in der Umlaufbahn auch Tankaufgaben erfüllen werde.

Das im September 2011 gestartete Raumlabor Tiangong-1 ist inzwischen bereits ein Jahr länger als die ursprünglich geplanten zwei Jahre im Einsatz. Alle Systeme arbeiten fehlerlos, zudem steht weiterhin ausreichend Treibstoff zur Verfügung, sodass Tiangong-1 noch eine Weile gemeinsam mit dem neuen Labor Tiangong-2 im Orbit bleiben könne. Eine direkte Kopplung des alten und des neuen Raumlabors sei aber trotz der gleichen Umlaufbahn nicht vorgehen.

2022 soll dann der Bau einer kompletten chinesischen Raumstation abgeschlossen sein. Dafür werden die neuen Träger-Raketen vom Typ Langer Marsch 7 und Langer Marsch 5B eingesetzt, die 13 beziehungsweise mehr als 20 Tonnen Nutzlast befördern können. Da die derzeitige Internationale Raumstation ISS ihren Betrieb 2020 einstellen wird, werde die chinesische Raumstation dann die einzige Raumstation im Weltall sein, betont Wang Zhaoyao:

„Wir werden uns für die künftige internationale Zusammenarbeit auf der Raumstation bei Gewicht, Volumen und Personal vorbereiten. Gleichzeitig dienen auch Andockungsmöglichkeiten einem weiteren Ausbau der internationalen Kooperation. Dazu werden Andockmöglichkeiten für Kopplungsmanöver zur Verfügung stehen. Natürlich ist die internationale Kooperation auf der bemannten Raumstation ein äußerst kompliziertes Vorhaben, das systematische Vorarbeiten erfordert. Dazu gehört auch, dass unsere Raumstation zum Beispiel einen Neigungswinkel von 42 Grad hat, während der Neigungswinkel bei der internationalen Raumstation ISS und Russland mehr als 50 Grad ausmacht. Eine Andockung zwischen Flugkörpern auf diesen beiden Umlaufbahn-Ebenen gilt als ein schweres technologisches Problem."

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