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Statt „Anti-Terror-Einsatz" im Osten wehrt Ukraine jetzt Russland ab
  2014-09-02 14:07:02  CRI
Der ukrainische Verteidigungsminister Walerij Heletej hat den Militäreinsatz zur Befreiung der östlichen Gebiete des Landes von den „Terroristen" für beendet erklärt. Vorrangig gehe es jetzt um die - so wörtlich - „Abwehr Russlands".

Weiter meinte Heletej in einem Facebook-Eintrag, sein Land habe bereits eine Niederlage gegen Russland in einem unkonventionellen Krieg erlitten. Derzeit sei Moskau dabei, „mit großen regulären Einheiten in den Osten der Ukraine einzudringen". Ohne die Invasion Russlands hätten die ukrainischen Truppen schon Anfang Oktober alle Teile des Landes befreien können, so der Verteidigungsminister. Er fügte hinzu, Russland habe vor, „andere Teile der Ukraine anzugreifen."

Auch der Sprecher der ukrainischen Kommission für nationale Sicherheit und Verteidigung, Andrej Lysenko, bestätigte das Eintreffen russischer Einheiten in Lugansk und Donezk, um die dortigen Milizen abzulösen. Mit Stand vom Montagvormittag seien zirka 1600 russische Soldaten an Gefechten in der Ostukraine beteiligt gewesen.

Vor kurzem hatten die Ukraine und westliche Länder Russland bereits vorgeworfen, mit Truppen und Panzern in die Ostukraine eingedrungen zu sein sowie von Russland aus Stellungen der ukrainischen Einheiten beschossen zu haben. Russland hatte dies umgehend zurückgewiesen.

Die Dreier-Verbindungsgruppe über die Ukraine-Krise hatte am Montag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk getagt. Schwerpunktmäßig ging es um einen Austausch von Gefangenen der jeweiligen Konfliktparteien und um humanitäre Hilfe.

An dem Treffen nahmen der ukrainische Ex-Präsident Leonid Kuchma, der russische Botschafter in der Ukraine Michail Surabow und Milizenvertreter aus dem Osten sowie die OSZE-Vertreterin Heidi Tagliavini teil.

Vertreter der Bewaffneten in der Ostukraine erklärten, falls Kiew ihre Forderungen erfülle, seien die beiden dortigen „Volksrepubliken" für eine juristisch, politisch, wirtschaftlich und kulturell einheitliche Ukraine. Bedingungen seien aber eine Kampfeinstellung der ukrainischen Regierung, die Abhaltung separater Führungs- und Parlamentswahlen in der Ostukraine sowie die Anerkennung der „Autonomie der beiden Republiken Lugansk und Donezk" durch Kiew.

Über Ergebnisse der Beratungen in Minsk wurde nichts bekannt. Beobachtern zufolge ist kein substantieller Fortschritt zur Entschärfung der Krise in der Ostukraine oder in Richtung eines Waffenstillstandes erreicht worden. Nach dem Treffen wurde lediglich mitgeteilt, dass eine weitere Sitzung der Dreier-Verbindungsgruppe zur Ukraine-Krise am Freitag in Minsk stattfinden werde.

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