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Neuer Lebensmittelskandal zeigt Lücken im Kontrollsystem
  2014-07-22 11:16:01  CRI

Wieder einmal schockiert ein Lebensmittelskandal die Öffentlichkeit in China: Die Shanghaier Fleischfirma Husi Food, ein Joint Venture, das unter anderem namhafte Fast-Food Joint Ventures wie McDonald's und KFC in China beliefert, hat offenbar über lange Zeit Gammelfleisch mit vermarktet.

Reporter fanden bei verdeckten Untersuchungen heraus, dass bei einigen Bestandteilen der Lieferungen das Verfallsdatum bereits um sieben Monate überschritten war. Die Untersuchung förderte weitere Unregelmäßigkeiten zutage, die eindeutig gegen die chinesischen Gesetze zur Lebensmittelsicherheit verstoßen.

Die Shanghaier Firma Husi hatte zunächst versucht, eine Überprüfung durch die Shanghaier Lebens- und Arzneimittelbehörde zu blockieren: Mitarbeiter der Behörde wurden eine Stunde lang am Betreten des Firmengeländes gehindert – Zeit genug, um Beweise zu vernichten und problematische Lebensmittel verschwinden zu lassen.

Dabei schockieren nicht allein die Rechtsverstöße an sich, sondern mehr noch die Umstände: Husi ist ein chinesisches Unternehmen in der Kette des in den USA ansässigen Lebensmittelkonzerns OSI Group und galt lange Zeit als vorbildliches Unternehmen, das sich strikt an die Gesetze und Regeln vor Ort gehalten hat. Die Firma war von der Shanghaier Lokalregierung zum Musterbetrieb in Sachen Lebensmittelsicherheit erklärt worden.

Wenn nun ein solcher Vorbildbetrieb rücksichtslos gegen die Lebensmittelgesetze verstößt, ist der Schaden umso größer, denn welchem Lebensmittelproduzenten sollen die Verbraucher dann überhaupt noch vertrauen können?

Schaden wird die Sache in jedem Fall auch der Firma Husi – denn nach chinesischem Lebensmittelrecht kann zunächst eine Strafe in zehnfacher Höhe des illegal erwirtschafteten Profits verhängt und im Extremfall sogar die Betriebslizenz entzogen werden.

In jedem Fall stellt der Skandal einen schweren Schlag für den gesamten Sektor dar und es wird lange Zeit brauchen, das Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen. Zudem müssen Lehren aus dem Vorfall gezogen und die gesamte Verwaltung der Lebensmittelsicherheit überdacht werden.

Der Fall Husi in Shanghai ist nicht der erste Vorfall, bei dem Reporter illegales Vorgehen von Unternehmen aufgespürt haben und die zuständigen Behörden erst nach Erscheinen der entsprechenden Berichte aktiv wurden.

Nach Medienberichten finden nämlich viele Überprüfungen nur sehr oberflächlich statt, die Unternehmer sind vorab informiert. Das gibt den Unternehmen ausreichend Zeit, illegale Machenschaften beizeiten so zu tarnen, dass sie nicht entdeckt werden können. Offenkundig sollten zuständige Behörden mehr nicht angekündigte Überprüfungen vornehmen.

Gleichzeitig sollten die einschlägigen Gesetze und Regeln überarbeitet und detaillierte Klauseln hinzugefügt werden. Es muss das Recht der zuständigen Behörden auf unerwartete Überprüfungen garantiert und Verhinderungen solcher Überprüfungen hart bestraft werden.

Auch die zuständigen Behörden selbst müssen der Bedeutung der Aufgabe besser gerecht und besser kontrolliert werden. Falls Beweise für Amtsmissbrauch oder Untätigkeit gefunden werden, müssen derartige Vergehen ebenfalls bestraft werden.

Sicher würde dies das Arbeitspensum der zuständigen Behörden erhöhen. Eine bessere Lebensmittelsicherheit sollte es aber wert sein.

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