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China erläutert Test eines Hyperschall-Flugkörpers
  2014-01-16 11:16:56  cri
Das chinesische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch Medienberichte zurückgewiesen, mit dem jüngsten Test eines Hyperschall-Flugkörpers solle die US-Raketenabwehr unterlaufen werden.

Vielmehr sei es völlig normal, wenn China innerhalb seines Territoriums wissenschaftliche und technologische Tests durchführe, hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Verteidigungsministeriums in Beijing. Der Test habe sich nicht gegen irgendein Land oder ein konkretes Ziel gerichtet.

In westlichen Medien hatten Spekulationen über den getesteten chinesischen Hyperschall-Flugkörper eingesetzt, nachdem ein anonymer Pentagon Sprecher erklärt hatte, China arbeite offenbar daran, Sprengköpfe durch die US-Raketenabwehr schießen zu können. Die Webseite „Washington Free Beacon" untermauerte die Aussage des anonymen Pentagon-Sprechers mit dem Hinweis, der neuartige Hyperschall-Flugkörper sei mit extrem hoher Geschwindigkeit über chinesischem Territorium gesichtet worden.

Dazu sagte Pentagon-Sprecher Jeffrey Pool, da man routinemäßig ausländische Militäraktivitäten beobachte, sei auch dieser Testflug erfasst worden.

Vor dem Hintergrund ähnlicher Hyperschall-Experimente in den USA sprechen Beobachter von einem Mangel an gegenseitigem militärischem Vertrauen zwischen den USA und China, wobei mögliche Missverständnisse und Fehlinterpretationen schnell in Gesprächen ausgeräumt werden könnten.

Für Fan Jishe vom Zentrum für USA-Studien der Chinesischen Akademie der Gesellschaftswissenschaften ist genau dieser Mangel an gegenseitigem Vertrauen die Hauptursache für die nunmehr laut werdenden Befürchtungen der USA.

„In Washington befürchtet man offenbar, dass Chinas wachsendes Potential den regionalen Einfluss der USA schmälern und die Interessen Verbündeter wie Japan oder der Philippinen tangieren könnte. Dabei sind die USA bislang tatsächlich die führende Militärmacht, und zwar sowohl im strategischen als auch im konventionellen Rüstungsbereich", so Fan Jishe. Und er fügt hinzu:

„Die USA arbeiten seit langem an High-Tech-Waffensystemen, während China auf diesem Gebiet einen ziemlich deutlichen Rückstand hat." Zudem habe China in den vergangenen Jahren Einblicke in seine Rüstungsanstrengungen gegeben und mit dieser Transparenz eine Vertrauensbildung mit anderen Ländern ermöglicht, so Fan Jishe von der Akademie für Sozialwissenschaften.

Auch Li Qingkong, der Vize-Generalsekretär des Chinesischen Instituts für sicherheitspolitische Studien, sieht für die USA wenig Grund zur Aufregung:

"Eigentlich haben die USA und andere Länder keinerlei Grund für Befürchtungen über die militärischen Entwicklungen in China. Hier wird ja tatsächlich viel weniger Geld für Rüstungen ausgegeben, als etwa in den USA."

Zu dem jetzt getesteten chinesischen Hyperschall-Flugkörper verweisen Experten darauf, dass es sich um bislang wenig erforschte absolute Spitzentechnologie handelt. Derlei Flugkörper könnten mit bis zu zehnfacher Schallgeschwindigkeit in der Atmosphäre und im erdnahen Raum operieren. Die Webseite „Washington Free Beacon", deren Bericht die Spekulationen ausgelöst hatte, verwies darauf, dass derzeit nur die USA, Russland und China Hyperschall-Raketen testen. In Indien werde noch daran gearbeitet, einen vorhandenen Marschflugkörper zu einem ähnlichen System aufzurüsten.

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