 Zum Lieblingssport der Li-Nationalität gehört das Schießen mit selbstgefertigten Büchsen. Wettbewerbsteilnehmer sind vor allem Männer, besonders junge Männer. Der Wettbewerb findet normalerweise zu Hochzeits- oder Trauerfeiern statt. Dabei schultern die Männer die selbstgefertigte Büchse, versammeln sich im Freien und stellen sich in einer Linie auf. Dann geht's richtig los: Zuerst wird in die Luft und dann auf eine Scheibe geschossen. Beim Schießen haben Jungen und Mädchen auch Gelegenheit, sich anzunähern. Also, diese traditionelle Sportart der Li hat auch eine wichtige Bedeutung für die Partnersuche. Der Meisterschütze gewinnt auch die Liebe der Mädchen.
Das Schaukeln, eine andere Lieblingssportart der Li, hat sich in den Ansiedlungsgebieten der Li-Nationalität auch weit verbreitet. Am Wettbewerb nehmen vor allem Jungendliche teil. Beim Viehhüten oder bei der Pflege der Reisfelder amüsieren sich die Jugendlichen der Li oft mit dem Schaukeln. Zuerst wird nach einem dicken und festen Baum, etwa nach einem Mango-Baum, gesucht, an dem die Schaukel befestigt wird. Dabei muss sichergestellt sein, dass das Hanfseil, der Baumstamm und der ganze Rahmen der Schaukel stabil sind, eine wichtige Sicherheitsgarantie also. Man schaukelt einzeln, im Doppel oder auch im gemischten Doppel. Beim Schaukeln-Wettbewerb kommt es darauf an, die Schaukel möglichst hoch zu bewegen und eine lange Ausdauer zu haben. Also, wer am höchsten in die Luft oder am längsten schaukelt, siegt. Beim Wettbewerb herrscht reger Betrieb und ein großer Lärm: Man schaukelt in der Luft hin und her und tollt herum. Dadurch werden Tapferkeit, Heroismus und der Optimismus der Li-Nationalität in vollem Maße präsentiert.
|
