Das Stier-Umwerfen der Hui-Nationalität unterscheidet sich ganz enorm vom spanischen Stierkampf: Der Stier wird nicht verletzt, sondern vom mutigen und kraftvollen Kämpfer umgeworfen.
Diese Sportart verbreitet sich vor allem in den Ansiedlungsgebieten der Hui, in denen Rinder gezüchtet werden. Der Überlieferung nach wurde in antiker Zeit in einem Dorf mit 1000 Haushalten der Hui die Tradition gepflegt, zum Schlachttag Hunderte von Rindern zu schlachten. Vor dem Schlachten wurden die Rinder an den Klauen gefesselt, wobei sie einknickten und dem Tod ins Antlitz sahen. Unglücklicherweise wurde einmal dabei ein Junge von einem Stier getötet. Zum Schlachttag im darauffolgenden Jahr warf ein anderer mutiger, intelligenter und fixer Junge ohne Hilfe der anderen einen Stier um, was großes Aufsehen bei den Dorfbewohnern auslöste. Von da an hat sich das Stier-Umwerfen langsam zu einer Lieblingssportart der Hui-Nationalität entwickelt.
Für diese Sportart gibt es keine strickten Regeln. Der Stier muss nur in einer bestimmten Zeit umgeworfen werden. Entscheidend dabei ist die Kraft und Technik der Stierkämpfer. Der ganze Ablauf sieht so aus: Der Stierkämpfer hält die zwei Hörner eines wütenden Stieres fest, dreht den Stierkopf seitlich um und schleppt das Kinn des Stiers auf seine Schulter. Mit großer Gewalt in Gegenrichtung fällt der Stier auf die vorderen Beine, sein Genick wird dadurch abgedrückt. Durch Drücken, Schultern und Kippen wird der Stier endlich umgeworfen, so dass er alle Viere von sich streckt.
Das Holzballspiel ist eine andere Lieblingssportart der Jugendlichen der Hui-Nationalität, das sich aus dem Holzzapfen-Spiel der Qing-Zeit entwickelt hat. Das Sportfeld ist genau so groß wie ein Basketballfeld, mit zwei 100 cm breiten und 80 cm hohen Toren an beiden Grundlinien. Der Wettkampf wird von zwei Mannschaften mit jeweils 4 Spielern und einem Torhüter bestritten. Dabei geht es darum, den Ball mit einem 60 cm langen und 2 cm dicken trapezförmigen Holzschläger, der bis zu 10 cm breit sein darf, ins gegnerische Tor zu bugsieren. Genau wie beim Hockey werden Techniken wie Pässe und das Ballführen verwendet. Bei unentschiedenem Spielausgang wird durch Fünfmeterschießen der Sieger ermittelt. Der ganze Wettkampf dauert zweimal 40 Minuten, die Halbzeitpause ist 5 Minuten lang. Nach den Spielregeln muss man beim Ballschlagen den Schläger flach halten und darf ihn nicht über Kniehöhe schwingen. Den Ball darf man nicht mit Händen oder Füssen berühren, außerdem ist es verboten, die gegnerischen Spieler zu stoßen, an ihren Klamotten zu ziehen, zu treten oder zu umklammern. Nach einem Foul ist ein Freistoß für den Gegner fällig, und ein "Fünfmeter" ist die Strafe bei einem Foul des Torhüters im Torraum oder für das Betreten des Torraums durch Abwehrspieler und für ein schweres Foul.
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