Nach der erfolgreichen Formel 1 - Premiere im vergangenen Jahr in der ostchinesischen Metropole Shanghai war es nun wieder soweit: Auf dem "Shanghai International Circuit", so der Streckenname, kam der Renault-Pilot Fernando Alonso aus Spanien als erster ins Ziel und sicherte sich den Titel des 2. chinesischen Formel 1 - Grand Prix-Siegers. Der erste Sieger im letzten Jahr war der Ferrari-Pilot Rubens Barrichello. Inzwischen ist die Formel 1 auf zunehmendes Interesse der Chinesen gestoßen. Der chinesische Pilot Cheng Congfu wird seit 2 Jahren unter die Fittiche von Mclaren Mercedes genommen. Mit der finanziellen und technischen Unterstützung dieses Rennstalls konnte der 21jähige am Rennen "British Formula Renault" teilnehmen, bekannt als die Wiege aller Formel 1-Piloten. Cheng Congfu:
"Mclaren Mercedes unterstützt mich großzügig. Das Team übernahm die Kosten für meinen Aufenthalt in Großbritannien. Dadurch habe ich mit den besten Mechanikern Großbritanniens Kontakte knüpfen können. Mein Trainer hat jede Menge Formel 1-Piloten herangebildet. Weltweit gibt es nur etwa offiziell 20 Formel 1-Piloten. Zum Vergleich: 200.000 junge Menschen in der Welt möchten Formel 1-Piloten werden. Daher freue ich mich darüber, dass ich mit der Formel 1 und den Formel 1-Piloten in Kontakt bin."
Yu Zhifei ist Vize-Generalmanager der Shanghai International Circuit GmbH und Organisator des Formel 1 Grand Prix in China. Der 50Jährige setzt sich dafür ein, die Formel 1 in China populär zu machen. Die Chinesen seien in der Lage, zur kommerziellen Verbreitung der Formel 1 beizutragen. Obwohl derzeit noch keine Teams und Piloten aus China im Formel 1 - Zirkus auftreten, zeigte sich Yu zuversichtlich. Er begründet seine Zuversicht mit der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung Chinas, die ein Magnet für multinationale Konzerne darstellt. Viele Unternehmen haben sich bereit erklärt, Werbekampagnen beim Formel 1 Grand Prix in China zu starten. Also, in Zukunft wird das Formel 1-Rennen in China weiterhin auf Anlockerung der Sponsoren setzen, wovon die Formel 1 sicherlich profitieren könne, sagte Yu. Durch den Formel 1 Grand Prix wird eine Brücke zwischen ausländischen Unternehmen und dem chinesischen Markt geschlagen werden. Yu Zhifei:
"Wir wollen den Motorsport weltweit verbreiten. Zum Beispiel haben wir in diesem Jahr in Shanghai ein Formel-1-Forum veranstaltet, an dem jede Menge Vertreter und Prominente der Formel-1-Welt und Unternehmerkreise teilgenommen haben. Dies zeigt auch, dass der Shanghai International Circuit besonders attraktiv ist."
Chen Min, Sportjournalistin der Shanghaier Zeitung XINWEN CHENBAO, vertritt die Auffassung, dass die Formel 1 eine ganz neue Kultur für die Chinesen und eine neue Herausforderung für die Journalisten darstelle:
"Die Sportjournalisten sind glücklich, denn man kann sich beim Formel 1-Grand Prix mit weltberühmten Piloten und Teambesitzern treffen, darunter Michael Schuhmacher und Formel-1-Promoter Bernie Eccleston. Man kann die Gelegenheit beim Schopfe fassen, sich mit ihnen zu unterhalten. Ich finde das eine höchst interessante Herausforderung."
In China gibt es derzeit nur wenige echte Formel-1-Fans. Für die meisten Chinesen bedeutet die Formel 1 pure Unterhaltung. Was sich hinter diesem Sport verbirgt, ist den meisten Chinesen noch unbekannt. Doch die Leidenschaft der Chinesen ist zu spüren. Ein guter Beweis dafür ist, dass die Plätze des Shanghai International Circuit für Qualifying und Rennen immer ausverkauft waren. Genau das wird China Impulse geben, bei der Formel 1 einzusteigen.
|