Jagdübungen der Yao sind vor allem in den Ansiedlungsgebieten der Yao in der Provinz Guizhou in Südwestchina zu Hause. Bei der Übung werden Jagdszenen nachgeahmt und Stöcke kräftig gegeneinander geschlagen. Beim Höhepunkt schlägt man die Stöcke im heftigen Rhythmus mit ohrenbetäubendem Lärm gegeneinander. Diese Jagdübung soll den Teamgeist und den eisernen Kampfeswillen der Yao stärken.
Zu den traditionellen Sportarten der Yao zählt auch das Einbaumrennen. Die Wettbewerbe werden meistens zu Festtagen in Gruppen ausgetragen. Normalerweise wird eine Strecke von 1.000 bis 2.000 Meter zurückgelegt. Der Wettbewerbsteilnehmer, egal Mann oder Frau, steht auf einem 8 Meter langen Baumstamm im Gewässer und muss beim Rennen mit dem Staken, einem Bambusstock also, den Einbaum im Wildwasser steuern. Wer das Ziel als erster erreicht, ist Sieger.
Die Übung auf der Einbaumbrücke ist ein weiterer beliebter Sport der Yao. Zwischen zwei Bäumen wird eine etwa 10 Meter lange Brücke aus einem Baumstamm geschlagen, auf der man spannende akrobatische Übungen ausführt und demonstriert. Auch bei der Miao-Nationalität finden zu Festtagen ähnliche Sportveranstaltungen statt.
Eine andere traditionelle Sportart der Yao ist der Wiederstandswettbewerb mit Stangen, der in den Ansiedlungsgebieten der Rot-Yao im Kreis Longsheng im autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi weit verbreitet ist. Die Wettbewerbe werden oft zu Festtagen ausgetragen. Dabei umwickeln die Wettbewerbsteilnehmer ihren Bauch mit einem roten Band, stemmen sich mit einer dicken und 3 Meter langen Holzstange am Bauch gegenseitig fest und leisten gegenseitig Widerstand. Wer fünf Runden in Folge gewinnt, wird als Herkules angesehen.
Die Himmelslaternensuche ist eine traditionelle Sportart der Zhuang- und Yao-Nationalität. Die eimerförmige, mit Papier verklebte Himmelslaterne aus Bambusgerippe kann in den Himmel steigen, wenn ein kleines Öllämpchen in der Laterne entzündet wird - ähnlich einem Heißluftballon. Ist das Öllämpchen gelöscht, landet die Himmelslaterne wieder langsam auf der Erde. Der Spielablauf: Nach 3 Kanonenschüssen lässt man die Himmelslaternen in den Himmel steigen. Die Wettbewerbsteilnehmer jagen ihrer Laterne nach. Die schwebenden Himmelslaternen, die Glück und Langlebigkeit symbolisieren, werden von den Dorfbewohnern bejubelt. Wer seine gelandete Himmelslaterne findet, wird mit einem Preis belohnt und von den benachbarten Dörflern beglückwünscht.
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