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(GMT+08:00) 2005-10-12 15:49:20    
Chinas zweites bemanntes Raumschiff erfolgreich ins All gestartet

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Das von China selbst entwickelte bemannte Raumschiff "Shenzhou VI" ist am Mittwochvormittag vom Satellitenstartzentrum Jiuquan in Nordwestchina erfolgreich ins All gestartet. Nach dem ersten bemannten Trip ins All mit "Shenzhou V" vor zwei Jahren hat China erneut Taikonauten in den Orbit geschickt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag aus dem Satellitenstartzentrum:

"Neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, Zündung, Abheben."

Am Mittwochvormittag um neun Uhr startete Chinas zweites bemanntes Raumschiff "Shenzhou VI" ins All. Die zwei Taikonauten an Bord sollen in den folgenden Tagen eine bis ins Detail geplante Weltraum-Mission erfüllen. Immer wieder sollen sie Kontakte mit dem Kontrollzentrum auf der Erde halten. Nach Erfüllung ihrer Mission werden die Taikonauten mit "Shenzhou VI" in der inneren Mongolei landen.

Etwa 40 Minuten nach dem Start von "Shenzhou VI" bestätigte der Leiter von Chinas bemanntem Raumflug-Projekt, Chen Bingde, im Satellitenstartzentrum in Jiuquan, dass der Start von "Shenzhou VI" erfolgreich verlaufen ist. Chinas Staatspräsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao sowie andere Spitzenpolitiker des Landes verfolgten im Raumfahrtkontrollzentrum Beijing beziehungsweise im Satellitenstartzentrum Jiuquan den Start von "Shenzhou VI" und gratulierten anschließend zum Erfolg. Ministerpräsident Wen Jiabao erklärte in einer Rede im Satellitenstartzentrum Jiuquan:

"Die wissenschaftlichen Experimente Chinas im Bereich der Raumfahrt dienen völlig friedlichen Zwecken und sind Beiträge für die Wissenschaft und den Frieden der Menschheit. Wir wollen uns mit den Völkern der ganzen Welt gemeinsam für eine friedliche Nutzung des Weltraums einsetzen. Der reibungslose Start von "Shenzhou VI" und das problemlose Einschwenken auf die Erdumlaufbahn sind wichtige Schlüsselerfolge. Ich wünsche viel Glück für einen erfolgreichen Raumflug von "Shenzhou VI".

China hat sein Programm für bemannte Raumflüge im Jahre 1992 gestartet. Nach Testflügen mit vier unbemannten Raumschiffen gelang es vor zwei Jahren, mit dem Raumschiff "Shenzhou V" den ersten chinesischen Taikonauten erfolgreich ins All zu bringen. Innerhalb von 21 Stunden flog "Shenzhou V" 14 Mal um die Erde. Damit war China nach Russland und den USA das dritte Land in der Welt mit der Fähigkeit, bemannte Flüge ins All durchzuführen.

Das Raumschiff "Shenzhou VI" ähnelt auf den ersten Blick seinem Vorgänger "Shenzhou V". Chefkonstrukteur Wang Yongzhi verwies jedoch darauf, dass die Weltallmission von "Shenzhou VI" im Vergleich zu der von "Shenzhou V" markante Änderungen notwendig machte. Immerhin brachte das Raumschiff "Shenzhou VI" gleich zwei Taikonauten in die Erdumlaufbahn. Außerdem wird das Raumschiff diesmal mehrere Tage im Weltall bleiben. Nicht zuletzt verfügten die Raumfahrer in "Shenzhou VI" über einen größeren Bewegungsraum. Der erste Taikonaut Yang Liwei musste bei seinem Weltallausflug im Raumschiff "Shenzhou V" die gesamte Zeit in der Landekapsel verbleiben. In Shenzhou VI aber können die beiden Taikonauten von der Landekapsel in die Orbitalkapsel umsteigen. Zudem können sie ihre Raumanzüge ausziehen. Anders als beim ersten bemannten Raumflug sollen diesmal auch raumwissenschaftliche Experimente durchgeführt werden. Chefkonstrukteur Wang Yongzhi hob denn auch die große Bedeutung des erfolgreichen Starts von "Shenzhou VI" hervor:

"Während des bemannten Raumflugs von "Shenzhou VI" sollen die Funktionen und die technischen Eigenschaften von sieben Systemen in bezug auf bemannte Raumfahrt analysiert und vervollkommnet werden. Dabei werden auch fundamentale Technologien der bemannten Raumfahrt erforscht und wissenschaftliche Experimente im Weltraum durchgeführt. Die Taikonauten sind dabei erstmals aktiv an wissenschaftlichen Experimenten im Weltall beteiligt."

Chinas bemanntes Raumfahrtprogramm gliedert sich in drei Phasen auf. Die erste Phase wurde vor zwei Jahren mit der erfolgreichen Landung vom Raumschiff "Shenzhou V" vollendet. Ziel der ersten Phase war es, einen Taikonauten erfolgreich ins All zu bringen und erste Beobachtungen der Erde aus dem All sowie wissenschaftliche Experimente durchzuführen. In einer zweiten Phase soll die Raumfahrttechnik weiter vervollkommnet werden. Ziel der dritten Phase ist die Errichtung einer festen Weltraumstation im All. Der erfolgreiche Start vom Raumschiff "Shenzhou VI" markierte den Start der zweiten Phase des chinesischen bemannten Raumfahrtprogramms.

Das am Mittwoch ins All gebrachte Raumschiff "Shenzhou VI" bestand bei seinem Start aus drei Teilen, und zwar einer Antriebs- und einer Landekapsel sowie der Orbitalkapsel. Das Raumschiff verfügt über den größten Durchmesser im Vergleich zu Raumschiffen anderer Länder der Welt. Das Raumschiff "Shenzhou VI" mit zwei Taikonauten an Bord wurde mit der in China entwickelten Trägerrakete "Langer Marsch 2 F" ins Weltall befördert. Diese Trägerrakete besitzt die bisher größte Masse und Länge im Vergleich zu bisher verwendeten chinesischen Trägerraketen sowie über die bisher komplizierteste Struktur.

Die beiden chinesischen Raumfahrer werden auf ihrem Flug um die Erde eine Reihe von raumtechnischen Experimenten durchführen. Zudem sind wissenschaftliche Forschungen über die Motorik des menschlichen Körpers sowie das Wachsen von Myokard- und Knochenzellen unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit vorgesehen.