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(GMT+08:00) 2005-09-28 15:56:01    
Tischtennissport in China und die Entwicklung dieser Sportart vor der Gründung der Volksrepublik

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Anfang des 20. Jahrhunderts hatte ein Kaufmann namens Wang einen Schreibwarenladen in Shanghai aufgemacht. Er hielt sich oft auf Geschäftsreisen im Ausland auf. Als er einmal in Japan war, hatte er sich einem Schaukampf im Tischtennis angeschaut. Mit großem Interesse hatte der Kaufmann einige Tischtennisartikel mit nach Shanghai zurück genommen und zeigte in seinem Laden, wie man Tischtennis spielt. Von da an gab es immer mehr Chinesen, die sich für den Tischtennis-Sport interessierten. Das war das erste Mal, dass Tischtennis nach China eingeführt wurde.

Zu Beginn wurde Tischtennis jedoch lediglich in einigen Großstädten wie Shanghai, Guangzhou, Beijing und Tianjin gespielt.

Im Jahre 1916 hatte die Kinderabteilung der Shanghaier Filiale des chinesischen christlichen Jugendbundes die erste Tischtennis-Halle in Shanghai eröffnet. Insgesamt standen neun Tischtennistische zur Verfügung. Der Tischtennissport war jedoch für die chinesischen Otto Normalverbraucher nicht gestattet. Die Halle war nur ein Ort für das Freizeitvergnügen reicher Leute.

Im Jahre 1918 wurde der erste chinesische Tischtennis-Verband in Shanghai gegründet. Auch wurden verschiedene Tischtennisteams ins Leben gerufen. Im Jahre 1923 wurde zum ersten Mal im Lande ein Tischtennis-Wettbewerb ausgetragen. An den Start des Vergleichskampfes gingen insgesamt elf Spieler. Wer sechs Sätze für sich entschied, war Sieger. Im gleichen Jahr wurde der nationale Tischtennis-Verband in Shanghai gegründet.

Nach zehnjähriger Entwicklung war es soweit: Es gab immer mehr Tischtennis-Fans im Lande, und es wurden immer mehr Wettbewerbe ausgetragen, was für große Aufmerksamkeit sorgte. Am 7. März 1925 wurde das erste Tischtennis-Pokalturnier in Shanghai angepfiffen. Das war zugleich das erste internationale Turnier, an dem die Chinesen teilgenommen haben. Tischtennisspieler aus China und Japan kämpften um den Akiyama-Pokal und das Chinesische -Team siegte schließlich mit 9:2. Der Sieg Chinas sorgte in Japan für eine große Überraschung, und so wurde das China-Team zum Freundschaftsspiel nach Japan eingeladen. Am 4. April 1927 trat das Team die Japan-Reise an. Bei insgesamt sechs Begegnungen gegen die Gastgeber lautete die Schlussbilanz vier zu zwei für China. Das unerwartet gute Abschneiden hatte dem Tischtennissport in China große Impulse gegeben: Tischtennis wurde als offizielle Disziplin für das Sportfest der südchinesischen Provinz Guangdong aufgenommen und in Hangzhou fanden Tischtennis-Meisterschaften statt. In den Städten Nanjing, Beijing, Tianjin, Zhenjiang und Dalian wurde die Leidenschaft der Einwohner für diese Sportart geweckt. Auch entstanden Tischtennis-Ligen in verschiedenen Städten Chinas.

Doch die Japaner wollten sich nie mit der Schmach abfinden. Nach der Niederlage beim Akiyama-Pokal scheuten sie keine Mühe, um technisch aufzuholen, während die Chinesen ihre Technik nicht weiter verbessern konnten. Bei den 8. Fernosten-Spielen 4 Monate später in Shanghai, bei denen Tischtennis als Schaudisziplin aufgenommen wurde, verlor China die Wettkämpfe im Einzel und in der Mannschaftsleistung gegen Japan. Selbst bei der 2. Japan-Reise im Jahre 1930 wurde das China-Team entzaubert. Von da an erreichte der Tischtennissport in China einen Tiefpunkt. Erst nach Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 ging es wieder aufwärts.