Archäologen haben herausgefunden, dass Menschen des chinesischen Festlandes die ersten waren, die auf Taiwan siedelten. Doch welchen Ursprung hatte eigentlich die Zusammengehörigkeit von Taiwan und dem chinesischen Festland. Fragen wir dazu mal den Direktor des Forschungsinstituts über Taiwan an der Beijinger Verbunduniversität, Professor Xu Bodong:

"Schriftliche Aufzeichnungen über Taiwan gehen bis auf das Jahr 230 u. Z. zurück. Zu jener Zeit hatte Sun Quan, der König des Reiches Wu im Südosten Chinas, 10 000 Soldaten und Offiziere nach Taiwan entsandt. Im 6. und 7. Jahrhundert begann die Hauptnationalität des chinesischen Festlandes, die Han-Nationalität, die Penghu-Insel zu besiedeln. Von dort begann die allmähliche Besiedelung Taiwans. Die Han führten auf der Insel fortschrittliche Technik ein. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Taiwan von den Niederländern erobert. In den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts wurden die holländischen Kolonialisten vom chinesischen Nationalhelden Zheng Chenggong vertrieben. Taiwan kehrte dadurch wieder in den Schoss des Vaterlandes zurück."

Doch Ende des 19. Jahrhunderts wurde Taiwan wieder besetzt, diesmal von den Japanern, die 1894 eine Invasion gegen China startete. Die damals in China regierende Qing-Dynastie wurde besiegt und gezwungen, Taiwan an Japan abzutreten. Später verlor Japan den Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945. Nach 50 Jahren gewann China die Insel Taiwan aus der Hand Japans zurück. Professor Xu Bodong weiß darüber interessante Details zu erzählen:

"Im Jahre 1937 begann Japan seinen allseitigen Aggressionskrieg gegen China. China begann einen acht Jahre währenden Widerstandskrieg. In der `Deklaration von Kairo` legten die Regierungen von China, den USA und Großbritannien im Jahr 1943 fest, dass Japan alle widerrechtlich besetzten chinesischen Territorien an China zurückgeben müsse. Das betraf sowohl Gebiete in Nordostchina, als auch Taiwan und die Penghu-Inseln. Im Juli des Jahres 1945 unterzeichneten China, die USA und Großbritannien sowie etwas später die Sowjetunion gemeinsam das 'Potsdamer-Abkommen', in dem Japan zur bedingungslosen Kapitulation aufgefordert wurde. Zudem bekräftigten die Seiten, an den Vereinbarungen der Kairoer Deklaration festzuhalten. Im August desselben Jahres erklärte Japan seine Kapitulation. Und im Oktober wurde Taiwan nach 50jähriger japanischer Besatzung an China zurückgegeben. Damit konnte China seine Souveränität über Taiwan wieder ausüben."

Professor Xu Bodong hat darauf hingewiesen, dass die 'Kairoer Deklaration' die völkerrechtliche Grundlage für die Zugehörigkeit Taiwans zu China darstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Taiwan de jure und de facto an China zurückgegeben.

Die Feindschaft zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland entstand erst später infolge eines Bürgerkriegs in China in den späten 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Jahr 1946, also rund ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges entbrannte ein Krieg zwischen der chinesischen Kuomintang (KMT) und der Kommunistischen Partei Chinas. Im Jahre 1949 trug die Kommunistische Partei Chinas den Sieg davon und gründete die Volksrepublik China. Die Kuomintang musste sich vom chinesischen Festland zurückziehen und floh auf die Insel Taiwan, wo sie sich mit Unterstützung der USA der chinesischen Zentralregierung entgegenstellte. Obwohl sich zwischen dem Festland und Taiwan nach und nach wirtschaftliche und kulturelle Kontakte entwickelten, blieb die Gegnerschaft zwischen beiden Seiten bis heute bestehen.

Auch die internationale Gemeinschaft hat eindeutig bekundet, dass Taiwan ein Teil des chinesischen Territoriums ist. Seit der Gründung der VR China im Jahr 1949 haben bereits mehr als 160 Länder in der Welt diplomatische Beziehungen zu China aufgenommen. Dabei erklärten sie eindeutig, dass die VR China die einzige legitime Regierung ist, die ganz China vertritt, und dass Taiwan ein Teil Chinas ist.