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(GMT+08:00) 2005-06-27 16:28:13    
Der Jäger Hailibu (2)

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Von da an jagte Hailibu in den Bergen besonders erfolgreich. Er vermochte, die Sprache der Vögel und wilden Tiere zu verstehen. Er wusste sogar alles von sämtlichen Tieren, die sich am gegenüberliegenden Berg aufhielten. So vergingen mehrere Jahre. Eines Tages, als er gerade in den Bergen jagte, hörte er plötzlich eine Schar fliegender Vögel reden: "Fliegen wir lieber zu einem anderen Platz! Morgen werden die Berge in der Nähe bersten, Wasser wird hervor schießen und alles überfluten. Noch ist nicht sicher, wie viele Tiere dabei umkommen werden."

Nachdem Hailibu diese Neuigkeit vernommen hatte, war er sehr erregt. Er wollte nicht weiter jagen und machte sich schleunigst auf den Heimweg. Er sprach zu allen Leuten: "Wir müssen sofort in ein anderes Gebiet ziehen! An diesem Ort können wir nicht länger bleiben! Wer dies nicht glaubt, für den ist es zu spät, es zu bereuen!"

Nachdem die Menschen dies gehört hatten, fanden sie es sehr merkwürdig. Die einen hielten es für völlig unmöglich, die anderen glaubten, Hailibu sei verrückt geworden. Niemand schenkte ihm Glauben. Ungeduldig kamen ihm Tränen in die Augen, und er sprach: "Ihr möchtet mich wohl erst sterben sehen, um dann meinen Worten zu glauben?"

Einige Alte sagten zu Hailibu: "Du hast noch nie gelogen, das wissen wir alle. Aber warum möchtest du, dass wir jetzt unbedingt diesen Ort verlassen sollen? Was für Gründe veranlassen dich dazu? Teile sie uns bitte mit!"

Hailibu dachte: "Die Katastrophe wird auf der Stelle eintreten. Ist es richtig, mich selbst in Sicherheit zu bringen und die Leute dem Unheil auszusetzen? Ich möchte mich lieber opfern, um alle zu retten. Sodann erzählte er, wie er den Edelstein erhalten hatte, was er ihm für Nutzen bei der Jagd brachte, was er bei der Unterredung fliegender Vögel, die eiligst flohen, vernommen hatte, sowie, dass er anderen dies alles nicht mitteilen dürfe. Sobald er es anderen verrate, werde er sich auf der Stelle in einen Stein verwandeln und sterben. Während Hailibu dies sprach, verwandelte er sich allmählich in einen regungslosen Stein. Als die Leute sahen, dass sich Hailibu in einen Stein verwandelt hatte, waren sie alle sehr traurig. Sie trieben ihre Kühe, Pferde und Ziegen fort und zogen mit ihren Familien um. Zu jener Zeit aber waren bereits überall dunkle Wolken aufgezogen, und Regen setzte ein. Am Morgen des zweiten Tages, während es unheilvoll donnerte, vernahmen sie plötzlich einen dröhnendes Donnern, das Himmel und Erde erschütterte. Augenblicklich barsten die Berge, und Wasserfluten brachen hervor. Alles wurde überschwemmt. Gerührt sprachen die Leute: "Wenn sich Hailibu nicht für uns geopfert hätte, wären wir alle im Wasser umgekommen!"

Später fanden sie den Stein, in den sich Hailibu verwandelt hatte. Sie stellten ihn auf einen Berggipfel. Auf diese Weise würden auch nachfolgende Generationen den selbstlosen Helden Hailibu, der sich für die Menschen opferte, nicht vergessen. Alle folgenden Generationen werden seiner gedenken. Entsprechend dieser Geschichte existiert auch heute noch ein Platz, der "Hailibu-Stein" genannt wird.

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