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Tarim-Becken-Reise (II)

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Im Autonomen Gebiet der Uiguren, Xinjiang, lebt auch ein Teil der mongolischen Nationalität. Im Tarim-Becken haben sie einen eigenen autonomen Bezirk, und zwar den Bezirk Bayangol, der mit einer Fläche von 480 000 Qkm zweimal so groß wie Großbritannien ist. Bayangol ist zugleich der größte autonome Bezirk in China. In Bayangol sollte man unbedingt zwei Orte besichtigen: zum einen die Reste des antiken Staates Loulan und zum anderen den ausgetrockneten Lopnor-See. Den Lopnor-See zu durchqueren und den alten Staat Loulan zu besichtigen sind eine echte Herausforderung, die aber jedes Jahr viele in- und ausländische Touristengruppen auf sich nehmen.

Der Leiter des Instituts für Geisteswissenschaften an der pädagogischen Hochschule in Kashgar, Luo Ji, hat die Geschichte und Kultur des südlichen Xinjiang viele Jahre lang erforscht. Er weiß viel über den Lopnor-See und den Staat Loulan zu erzählen:

"Der Lopnor-See war früher der größte See in Xinjiang. Er war sogar so groß, dass es für Tauben schwierig war, ihn zu überfliegen. Im Laufe von über 2000 Jahren sank der Wasserpegel des Lopnor-See, und der See wurde kleiner. Seit den 60er Jahren trocknete der Lopnor-Fluss aus, der den See mit Wasser versorgte. Ende 1972 folgte der Lopnor-See dem gleichen Schicksal."

In den 80er Jahren fanden die Archäologen im Gebiet des Lopnor-Sees viele Mumien von Frauen. Deren Alter wurde auf rund 3800 Jahren bestimmt. Die langen Haare, die Haut und die Fingernägel sind noch gut erhalten. Da diese Mumien auf dem Gebiet des antiken Staates Loulan gefunden wurden, wurden sie als "Schönheit aus Loulan" bezeichnet. Der Mumienfund hatte in der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt. Der gute Zustand der Mumien wurde damit erklärt, dass es im Tarim-Becken sehr trocken ist.

Der antike Staat Loulan wurde im Jahr 176 v. u. Z. gegründet. Die Hauptstadt des Staates Loulan war die alte Stadt Loulan am Westufer des Lopnor-Sees. Sie war zugleich Verkehrsknotenpunkt auf der antiken Seiden-Straße. Hier blühte das Geschäft mit Seide und Tee aus China sowie mit Pferden, Trauben und Juwelen aus westlicheren Gebieten der Seidentrasse. Mehr als 800 Jahre dauerte die Blütezeit des Staates Loulan, bevor er plötzlich aus den Geschichtsaufzeichnungen verschwand. Der verlorene Staat Loulan wird für immer ein Geheimnis bleiben.

Das Gebiet um die Stadt Hotan im Süden des Tarim-Beckens ist bekannt als "Jade-Staat" in China. Die Jade hat in der Geschichte und Kultur Chinas eine besondere Bedeutung. Der Halbedelstein symbolisiert Reinheit, Macht und Reichtum. In der Geschichte Chinas wurden die kaiserlichen Amtssiegel aller chinesischen Kaiser aus Jade von Hotan gefertigt. Die in- und ausländischen Touristen können bei einem Besuch in Hotan die Fabrik der Jadeschnitzer besichtigen.

Die Stadt Artux ist die Hauptstadt des autonomen Bezirks Kizilsu Kirgiz in Xinjiang und war in der Antike ein "Handelszentrum" auf der Seidenstrasse. Seit alters her sind die Bürger von Artux als besonders geschäftstüchtig berühmt. Besonders stolz sind die Bürger des Bezirks Kizilsu Kirgiz aber auch auf ihr Heldenepos "Manas", das zu den Weltkulturschätzen gehört.

Das war eine Melodie aus dem Epos "Manas", gesungen vom 86jährigen Jusfu Mamei, der auch als "lebender Homer" Chinas bezeichnet wird. Das Epos "Manas" der kirgisischen Nationalität gehört zu den drei großen Heldenepen Chinas, so wie das tibetische Epos vom "König Gesar" und das Epos "Jianger" der mongolischen Nationalität. Seit dem 13. Jahrhundert wurde
"Manas" von den Volkskünstlern mündlich überliefert, auf diese Weise hat es sich in ganz Zentralasien verbreitet. Wer in Kirgisien nur drei Episoden von "Manas" singen kann, wird als echter Meister angesehen. Der 86jährige Jusfu Mamei ist jedoch in der Lage, das gesamte Epos mit seinen acht Episoden und insgesamt 230 000 Zeilen zu singen. Damit ist er weltweit als einziger Künstler bekannt.

Die majestätischen und doch natürlichen Landschaften, die legendäre Geschichte und Kultur sowie das breite Spektrum an Folklore sind die Attraktionen im südlichen Teil des Autonomen Gebiets Xinjiang, in dem sich das Tarim-Becken befindet. Kommen Sie doch einmal selbst nach Xinjiang und entdecken Sie dieses faszinierende und interessante Gebiet!