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(GMT+08:00) 2005-06-23 13:15:03    
Eine Schweizerin tibetischer Abstammung macht Kinder glücklich

cri

22. Juni

Heute habe ich ein Kinderhilfswerk bei Lhasa besucht. Es wurde im Jahre 1993 von Tendol Gyalzur, einer Schweizerin tibetischer Abstammung, gegründet.

Etwa 10 Kilometer südwestlich von Lhasa im Kreis Toelung Deqen befindet sich das Waisenhaus Tendol Gyalzur. In Begleitung von Herrn Mima Ciren, einem Beamten des Tibet-Entwicklungsfonds, bin ich gegen 16 Uhr in dem Waisenhaus angekommen. In einem sehr schlicht ausgestattenen, aber schönen zweistöckigen Gebäude tibetischer Prägung haben 52 Kinder ein neues Zuhause gefunden, so Mima Ciren.

Frau Tendol Gyalzur, Gründerin des Waisenhauses, ist zur Zeit in Gyalthang-Zhongdian in der südwestlichen chinesischen Provinz Yunnan, wo sich ihr zweites Waisenhaus befindet. Die Schweizerin ist tibetischer Abstammung und war selbst ein Waisenkind. 1990 kam sie seit ihrer Kindheit zum ersten Mal nach Tibet und kam auf die Idee, hier ein Waisenhaus zu gründen. Drei Jahre später wurde das erste Waisenhaus bei Lhasa erbaut, in dem sieben Waisenkinder Platz fanden. Sie wurden von tibetischen Pflegeeltern betreut und auf ihre spätere Berufsausbildung hin gefördert.

Um mehr Kinder aufzunehmen, suchte Frau Tendol Gyalzur dann in Europa und Tibet finanzielle Hilfe. Vier Jahre später wurde ein zweites Waisenhaus in Gyalthang-Zhongdian, Provinz Yunnan, gegründet, wo ihr Ehemann zu Hause ist. Inzwischen leben dort mehr als 70 Kinder. Sie dürften in den Waisenhäusern so lange bleiben, wie sie wollen. Das Kinderhilfswerk Tendol Gyalzur wird in der Zwischenzeit durch Vereine und Sponsoren in der Schweiz, in Deutschland und Österreich tatkräftig unterstützt.

Frau Tendol Gyalzur sei jährlich mehrere Monate persönlich vor Ort, um die entsprechende Aufsicht zu gewährleisten, obwohl ihre zwei Söhne in der Schweiz lebten, so Mima Ciren.

Ich sprach mit vier Kindern und Jugendlichen des Waisenhauses, die zwischen vier und 20 Jahre alt sind und zum Teil schon bis zu 10 Jahre hier ihre Familie haben. Sie kamen entweder aus sehr armen Familienverhältnissen oder waren Waisen.

Der 16jährige Gynmei Gaco ist gerade aus Shanghai zurückgekehrt, wo er die Mittelschule Gongkang vier Jahre lang besuchte. Im Herbst möchte er in Tianjin eine Oberschule besuchen. Er wurde vor etwa zehn Jahren im Waisenhaus aufgenommen, da seine Eltern so arm waren, dass sie den Sohn nicht mehr ernähren konnten. Er fand hier also seine neue Familie mit über 50 Geschwistern, so Gynmei Gaco. Er absolvierte die Grundschule in Lhasa und wurde dann in der Shanghaier Mittelschule Gongkang aufgenommen. Alle Lebenshaltungskosten werden vom Waisenhaus getragen. Während der Sommer- und Winterferien besuchte er auch mehrere andere Städte Chinas. In Shanghai habe er zahlreiche Freunde der Han-Nationalität, die ihm sehr geholfen hätten, so Gynmei Gaco.

Gesam Gaco, ein anderer Junge, ist nun 20 Jahre alt. Er wird im Waisenhaus bleiben und später als Aushilfe hier arbeiten. Sein Gesundheitszustand erlaube es ihm nicht, an einer Uni im Binnenland Chinas zu studieren. Deshalb bleibt er nun in Lhasa. Er möchte etwas für das Waisenhaus tun, sein Vorbild ist Frau Tendol Gyalzur.

Im Gästebuch des Waisenhauses und in der Liste über Spendungen finde ich zahlreiche Widmungen der Besucher und Spender aus verschiedenen Ländern, vornehmlich aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Schweden, Norwegen, Singapur und den USA. Ich schreibe in das Gästebuch im Namen des CRI-Korrespondententeams ein paar Zeilen, und zwar auf Deutsch, um meine Hochachtung an diejenigen zu äußern, die das Haus unterstützt haben und sich um das Wohl der Menschen hier kümmern, wie Frau Tendol Gyalzur.

Ich wünsche allen Kindern hier ein gesundes und glückliches Leben und Alles Gute!