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(GMT+08:00) 2005-06-22 16:28:31    
Der dritte Bruder (2)

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Wochen und Monate vergingen. Eines Tages, als die Brüder auf die Jagd gezogen waren, kam der neunköpfige Dämon zum Haus im Bergtal. Er trat durch die Tür und sagte: "Eine alte Frau hat viel Fleisch, und dazu noch drei schöne Mädchen. Sehr gut! Ob ich zuerst euer Fleisch esse oder zuerst euer Blut trinke?" Die vier Frauen waren zu Tode erschrocken und konnten kein Wort hervorbringen. Das jüngste Mädchen überwand zuerst ihre Angst, sie überlegte eine Weile und sagte dann: "Es gibt hier genug Viehfleisch für dich, es ist auch nicht zu spät, uns danach zu essen." Der neunköpfige Dämon antwortete: "Das ist ein guter Vorschlag, ihr könnt mir sowie so nicht entkommen." Dann fraß er sich satt und versprach, morgen wieder-zukommen.

Als die drei Brüder heimkamen, erzählte die Mutter ihnen alles. Shitou dage wurde wütend und rief: "Das ist doch schändlich! Morgen bleibe ich zu Hause und werde den Dämon töten." "Gut", sagte Heima, "aber Mutter und die drei Frauen dürfen nicht im Haus bleiben."

Am folgenden Tag stand Shitou dage wie ein großer Stein vor der Tür, aber der neunköpfige Dämon ließ sich nicht blicken. Der Dämon war nämlich durch die Hintertür ins Haus gekommen, hatte viel Fleisch gefressen und viel Öl weggetragen. Am Abend kamen alle aus den Bergen zurück und fragten Shitou: "Hast du den Dämon besiegt?" Shitou aber antwortete: "Ich habe den ganzen Tag lang vor der Tür gestanden und niemand gesehen." Die Frauen bemerkten sofort, dass große Mengen Fleisch und Öl fehlten. Sie fragten: "Wo sind Fleisch und Öl geblieben? Darauf erklärte Mutou erge: "Morgen bleibe ich zu Hause, ich werde den Dämon bestimmt nicht entkommen lassen, selbst wenn er flink wie ein Wiesel ist." Heima war einverstanden, ermahnte Mutou erge aber mehrmals, auf keinen Fall einzuschlafen.

Am folgenden Tag wartete Mutou erge den ganzen Vormittag über, aber niemand ließ sich blicken. Er wartete und wartete, gegen Nachmittag jedoch schlief er ein. Der neunköpfige Dämon kam, verschlang wieder viel Fleisch und trug viel Öl weg. Als die anderen zurückkehrten, schlief Mutou erge immer noch. Er schwieg und fand kein Wort zu seiner Rechtfertigung. Heima sagte: "Ich werde morgen die Tür bewachen."

Am dritten Tag nahm Heima ein Dolchmesser und versteckte sich hinter der Tür. Der neunköpfige Dämon kam und rief: "Wo sind die drei Frauen?" Er hatte die Worte noch nicht ausgesprochen, da sprang Heima hinzu und hieb dem Dämon einen Kopf ab. Der neunköpfige Dämon drehte sich um und rannte davon, wobei er laut schrie: "Entsetzlich, im Haus gibt es einen noch Stärkeren!" Heima verfolgte den Dämon nicht, sondern hing seinen Kopf über der Tür auf.

Als die anderen am Abend nach Hause kamen, fragten sie: "Wie ist es heute gegangen?" Heima sagte: "Seht, ich habe dem Dämon einen Kopf abgeschlagen." Die alte Frau erwiderte: "Der Dämon hat noch acht weitere Köpfe, die müsst ihr ihm alle mit Stumpf und Stiel ausreißen." Heima beruhigte sie: "Keine Sorge, Mutter, wir werden den Dämon bestimmt besiegen."

Lange beriet sich Heima mit seinen Brüdern, und sie dachten sich einen Weg aus, wie dem Dämon beizukommen sei. Am folgenden Tag steckten die Brüder scharfe Dolchmesser ein, nahmen Abschied von den Frauen und der Mutter und gingen den Dämon suchen.

Sie stiegen vom Berg hinab und kamen in ein Dorf. Dort begegneten sie einem Hirtenknaben. Heima fragte: "Kannst du uns sagen, wo der neunköpfige Dämon wohnt?" Das Kind antwortete: "Ich hüte die Schafe für den neunköpfigen Dämon, er ist sehr böse. Er hat mich gefangen und zwingt mich, ihm täglich aufzuwarten." "Wenn es so um dich steht", sagte Heima, "dann wirst du uns heute Abend zum Haus des neunköpfigen Dämons führen, damit wir ihn gemeinsam töten können."

Der Hirtenknabe freute sich sehr. "Gerade jetzt ist er krank", berichtete der Junge. "Ich muss ihm jeden Abend Tee bringen. Ich nehme euch heute mit."

Als es Abend geworden war, gelangten die drei Brüder mit der Schafherde in das Haus des Dämons. Shitou dage und Mutou erge versteckten sich hinter der Tür, Heima hinter dem Schrank. Der neunköpfige Dämon befahl dem Hirtenknaben, Tee zu bringen und ihm die Wunden zu lecken. Beides tat dem Dämon gut, und er streckte sich behaglich aus. Da trat Heima hinter dem Schrank hervor und hieb dem Dämon vier Köpfe ab. Der Dämon wollte davonlaufen. Er sprang auf und hatte kaum die Tür erreicht, als sich Shitou dage und Mutou erge auf ihn stürzten und die restlichen vier Köpfe des Dämons abschlugen. Nachdem alle Köpfe auf dem Boden lagen, töten die drei Brüder den Dämon vollends.

Dann nahmen die Brüder den Hirtenknaben mit sich und kehrten in das Bergtal zurück. Sie erzählten den Frauen alles, und sie tanzten und sangen die ganze Nacht. Seitdem führten sie gemeinsam ein glückliches Leben.

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