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(GMT+08:00) 2005-06-21 13:25:13    
Die Legende vom Reis (2)

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Die Königin war den ganzen Tag über sehr beunruhigt. In der Nacht wälzte sie sich auf ihrem weichen Lager von einer Seite auf die andere und konnte keinen Schlaf finden. Da Miniya mit den Dienern und Dienerinnen auf vertrautem Fuß stand und von allen geliebt wurde, verfiel die Königin endlich auf ein Idee ...

Am nächsten Morgen sagte die Königin boshaft zu Miniya: "Du, Schlampe, wenn du mir dein Geheimnis nicht verrätst, bitte ich den König, dass er alle Dienerinnen und Diener hinrichtet." Miniya ging in ihre Kammer und weinte. Als die Freunde sahen, dass Miniyas Augen rot und geschwollen waren, fragten sie: "Miniya, was hast du auf dem Herzen, das dich so traurig macht? Wir werden dir helfen. Hat die Königin dich wieder geschlagen?" Miniya jedoch weinte weiter, ohne ein Wort zu sagen. Da ergriff auch die Freunde Trauer und sie fingen ebenfalls zu weinen an. Miniya aber brachte es nicht übers Herz, ihre Freunde so bekümmert zu sehen. Sie sagte: "Die Königin will mich zwingen, das Geheimnis der Getreideknochen preiszugeben. Sie will euch alle hinrichten lassen, wenn ich schweige. Deshalb bin ich traurig." Die Diener und Dienerinnen waren sehr empört, als sie das hörten. Sie erklärten einmütig: "Sag es ihr nicht. Es steht in ihrem Belieben, wenn sie uns töten lassen will." "Aber, meine Freunde, ich darf das Geheimnis nicht euer Leben kosten lassen", antwortete Miniya. "Wir wollen lieber sterben, als der Königin zu Willen zu sein!" sagten alle Anwesenden mit Entschiedenheit. Das aber wollte Miniya nicht. Um das Leben ihrer Freunde zu retten, zerbrach sie sich den Kopf, bis ihr ein rettender Gedanke kam. Sie lief zur Königin und flüsterte ihr ins Ohr: "Meine Hebe Frau Königin, ich werde Euch alles sagen. Aber nicht hier, sondern irgendwo, wo uns niemand belauschen kann. Lasst uns in Euer Schlafgemach gehen, dort sind wir ungestört." Die Königin willigte ein und führte Miniya hocherfreut in ihr Gemach. Dort angekommen, sprach sie: "Ich habe dir schon oft gesagt, liebe Miniya, du bist eine gutmütige und schöne Fee. Verrate mir jetzt dein Geheimnis, und ich werde dir jeden Wunsch erfüllen." Miniya lächelte, während die Königin darauf brannte, auf der Stelle um vieles schöner als Miniya zu werden. Sie drängte Miniya, ohne Umschweife mit der Wahrheit herauszurücken. "Liebe Königin, geduldet Euch", hob Miniya an. "Ich verspreche, Euch nichts zu verbergen. Für mich selber wünsche ich nichts. Aber", fuhr sie ernst fort, "ich habe eine Bitte ..." "So rede doch! Wenn du mir alles sagst, erfülle ich deine Bitte auf jeden Fall, das verspreche ich. Sprich, liebste Miniya!" "Ihr müsste an Eurem Versprechen festhalten." "Selbstverständlich. Aber nun sag es mir, liebe Miniya!"

"Zuerst spreche ich meine Bitte aus. Tch werde Euch alles sagen, wenn mein Wunsch vollkommen erfüllt ist. Lasst den König den Befehl erteilen, alle Dienerinnen und Diener am Hof freizulassen und zu versprechen, dass sie nie mehr zum Dienst am Hof gezwungen werden."

Mit süßen Worten überredete die Königin den König, alle Diener und Dienerinnen freizulassen. Als Miniya sah, dass ihre Bitte erfüllt worden war, sprach sie lächelnd zur Königin: "Frau Königin, jetzt will ich Euch das Geheimnis meiner Schönheit verraten. Seit Ihr mir nichts mehr zu essen gabt, litt ich großen Hunger. Anfangs war dieser Zustand wirklich schwer zu ertragen. Aber ich habe durchgehalten. Schließlich aber nahm ich wieder zu, blühte auf und wurde immer schöner. Wenn Ihr, Königin, es auch so macht, werdet Ihr bestimmt viel schöner als ich." Um schöner als Miniya zu werden, begann die Königin zu hungern. Sie aß nichts mehr, und nach ein paar Tagen war sie Hungers gestorben. Und weil der König jetzt niemand mehr hatte, der sich um ihn kümmerte, starb auch er.

Von dieser Zeit an arbeiteten die Hani-Leute fleißig und aßen leckeren Reis. Bis heute erinnert man sich noch dieser Geschichte, wenn man einen Topf duftenden Reis zubereitet.

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