Der Tag des Sieges am 9. Mai ist traditioneller Weise, auch zu der Zeit der Sowjetunion eines der wichtigsten russischen Feste gewesen. Die dazu gehörigen Gedenkveranstaltungen in Moskau sind Bestandteil der weltweiten Feiern zum Sieg im antifaschistischen Krieg.
Am 9. Mai 1945 konnte die Sowjetunion trotz 27 Millionen Opfer letztendlich den Sieg über Nazi-Deutschland erringen. 60 Jahre später trafen sich Staatsoberhäupter und Regierungschefs aus mehr als 50 Ländern, darunter Chinas Staatspräsident Hu Jintao, sowie Vertreter der UNO und der EU in Moskau, um an den Siegesfeiern teilzunehmen, der Opfer zu gedenken und nicht zuletzt den Blick in die Zukunft zu richten.
Die Feier am Moskauer Roten Platz begann um 10 Uhr Ortszeit. Der russische Präsident Wladimir Putin hielt eine Ansprache, bevor er die Militärparade abnahm. In seiner Rede mahnte Putin:
"Jedes Jahr am 9. Mai erinnern wir uns an den Krieg. Wir erinnern uns an das Elend, in dem sich unsere Welt befand und welch schreckliche Ergebnisse wie Gewalt, Rassenhass und -vernichtung sowie die Verletzung der Menschenwürde herbeiführen können. Wir werden nie vergessen, dass solche Greultaten nur zu Angst, Demütigung und Tod führen. Wir werden für immer der Leute gedenken, die an der Front auf Leben und Tod gekämpft und die am Hinterland hart gearbeitet haben. Wir werden der Opfer gedenken! Ihnen unsere Hochachtung entgegenzubringen ist die Pflicht für uns Lebende!"
Ferner wies Putin darauf hin, dass man die Geschichte im Spiegel der Gegenwart betrachten und die Zukunft auf ihr aufbauen muss:
"Die Lehren, die man aus dem Krieg ziehen muss, sind, dass die Duldung der Gewalt oder eine gleichgültige, abwartende Haltung gegenüber der Gewalt unvermeidlich in eine furchtbare weltweite Tragödie mündet. Deswegen müssen wir angesichts der derzeitigen terroristischen Bedrohung den Mahnungen unserer Vätergeneration folgen und eine sichere und gerechte Weltordnung wahren."
Nach der Militärparade begaben sich die Spitzenpolitiker der verschiedenen Länder und die Vertreter internationaler Organisationen zum Grab des unbekannten Soldaten im Alexandergarten im Kremel und legten dort Blumen nieder.
In Europa, dem Hauptschauplatz des zweiten Weltkriegs, haben tapfere sowjetische Soldaten und Zivilisten ihr Leben gelassen, mit ihrem kostbaren Blut die Souveränität und Würde ihres Vaterlandes verteidigt und gemeinsam mit Völkern anderer Länder die faschistischen Aggressoren ihrem historischen Gericht vorgeführt.
Die Festveranstaltung ging nach einem großen Bankett, das vom Ehepaar Putin veranstaltet wurde, zu Ende.
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