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(GMT+08:00) 2005-05-09 11:35:09    
Gemeinsames Projekt zwischen Tsingdao und Kiel zur Errichtung von Campingplätzen im Segelsport-Zusammenhang

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Tsingdao, die Austragungsstadt der olympischen Segelregatta 2008, will sich als chinesische Segelmetropole präsentieren. Um die Erfolgsaussichten zu verbessern, hat sich Tsingdao nun an die norddeutsche Hafenstadt Kiel gewandt, die einzige Stadt weltweit, in der olympische Segelregatten zweimal, und zwar in den Jahren 1936 und 1972, ausgetragen wurden. Im Rahmen der deutschen Woche wurde vor kurzem in Tsingdao ein Vertrag zwischen beiden Städten über die Errichtung von "Sponsoren-Campingplätzen" abgeschlossen. Damit sollen den jugendlichen Segelsport-Fans in Tsingdao Campingplätze kostenlos zur Verfügung gestellt und auch Kenntnisse im Segeln vermittelt werden.

Bei der Unterzeichnungszeremonie überreichte der Leiter der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (KIWI), Dirk Claus, dem Präsidentenassistenten des Komitees für die olympische Segelregatta 2008, Chen Jingshen, ein feines Segelschiffmodell mit den Schriftzeichen "Segelmetropole". Ferner äußerte Claus seine Hoffnung auf einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Kiel und Tsingdao im Segelsport. Dazu sagte Chen Jingshen:

"Kiel ist eine berühmte Segelmetropole in Deutschland, Europa und in der ganzen Welt. Unter dem Motto "Alle Schüler sollen sich am Segelsport beteiligen" bemüht sich Kiel, bis 2012 jedes Kind in der Stadt mindestens einmal am Segelsport schnuppern zu lassen."

Die Segelregatta in Kiel blickt auf eine Geschichte von mehr als 120 Jahren zurück. Die 1882 gegründete Kieler Woche lockt mit spannenden Segelregatten und mit vielen Nebenveranstaltungen jährlich Millionen von Besuchern an. Das Schlüsselwort für den Erfolg liegt darin, die einfachen Bürger zum Mitmachen zu motivieren und Segelregatten und Kulturveranstaltungen zu kombinieren. Dem Pressezentrum des Kieler Rathauses zufolge rundet jährlich die Kieler Woche ein buntes Kulturfest ab, das aus Operetten, Bühnenstücken, Konzerten und Ausstellungen besteht,. 5.000 Segelsportler aus 50 Ländern mit mehr als 2.000 Segelschiffen nehmen regelmäßig an der Kieler Woche in 27 Segel-Disziplinen teil. Diese Sportveranstaltung ist also viel größer als die olympische Segelregatta. Seit 2003 steht in der Regattasaison im Kieler Stadtzentrum ein 1000 Quadratmeter großer Campingplatz zur Verfügung. Mit dieser marktorientierten Aktion sollen Sponsoren erworben und der Segelsport verbreitet werden. Dazu sagte der KIWI-Leiter Dirk Claus:

"Wichtig ist, dass es früher ist, dass es kostenlos ist, sodass es die Kinder ganz unproblematisch gewinnt. Wenn sie dann Interesse haben, können sie auch bei anderen Segelschulen oder auch in dem Camp weitermachen."

Offenkundig will Tsingdao von den erfolgreichen Erfahrungen von Kiel profitieren, um sich als Segelmetropole zu etablieren. Natürlich hat die Stadt als internationaler Standort auch eigene Vorteile: Sie verfügt über hervorragendes Seegewässer und gute Wasserqualität, ist nahe am Publikum und verfügt über entsprechende kulturelle Angebote. Die Stätten für die Segelregatten befinden sich im Stadtkern, und hier gibt es die einzige Navigationsschule im Lande. Nun will Tsingdao auch einen Segel-Campingplatz am Strand errichten wie Kiel und durch ihn die Stadtbewohner über diesen Sport aufklären. Dazu informierte der Leiter der Abteilung für Allgemeines beim Tsingdaoer Organisationskomitee der olympischen Segelregatta, Zhu Yuetao:

"Von Mitte Juli bis Ende August werden am Tsingdaoer Strand Zelte aufgeschlagen und ein Campingbetrieb etabliert. Wir verfolgen dabei das in den entwickelten Ländern Europas und Amerikas allgemein geltende Modell. Auch hoffen wir auf eine aktive Beteiligung der Wirtschaft an dieser marktorientierten Aktion, die auch Unterstützung bei der Lokalregierung gefunden hat. Für die Sponsoren bedeutet ihre Teilnahme ganz sicher einen großen Werbeeffekt. Ab diesem Jahr findet eine Campingaktion zwischen Tsingdao und Kiel einmal jährlich statt."

Aber allein Campingplätze reichen nicht aus, meinte Qu Chun, Vizerektor der Tsingdaoer Navigationsschule des staatlichen Sportamtes. Notwendig für eine Segelmetropole seien jede Menge Fachkräfte, begeisterte Segelsportfans sowie Ankerplätze und Schiff-Unterkünfte. Ähnlich wie in Kiel müsse die Segelregatta regelmäßig einmal jährlich stattfinden. Außerdem muss sich in Tsingdao eine Segelindustrie und Dienstleistungskette rund um den Segelsport bilden, wenn die Stadt als Segelmetropole bekannt werden will. Man müsse die Gelegenheit der olympischen Segelregatta 2008 beim Schopfe fassen und in Kürze Tsingdao zur besten und größten Segelsportbasis zumindest in Nordasien aufbauen, so der Vizeschulrektor weiter. Auch Yuan Zhiping, Vizegeneralsekretär des Organisationskomitees der olympischen Segelregatta 2008, umreißt die Aussichten von Tsingdao als Segelmetropole so: In Tsingdao solle eine Segelsportbasis entstehen, die in China, Asien und gar weltweit führend ist.