Die chinesische Volleyball-Nationalmannschaft der Männer ist kürzlich umgebildet worden. Sechs Neulinge wurden in das 18köpfige Team geholt. Laut Cheftrainer Di Anhe wurden zur internen Auswahl Kriterien zugrunde gelegt, die auf das kurz-, mittel- und langfristige Ziel des Teams gerichtet sind. Dazu erklärte Di, als kurzfristiges Ziel solle das Team beim WM-Qualifikationsspiel und bei der Asienmeisterschaft in diesem Jahr gut abschneiden. Das mittelfristige Ziel sei, das Finale der Asienspiele 2006 zu erreichen, und als langfristiges Ziel solle es bei olympischen Wettbewerben 2008 mindestens einen 10. Platz behaupten, einen achten Platz jedoch anstreben. In der neuen Mannschaft präsentieren sich Profis dreier Generationen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren. Gutes Abschneiden in der diesjährigen Liga und eine feine Technik seien diesmal als Auswahlkriterien festgesetzt worden, gab der Cheftrainer bekannt. Das Problem ist nur, dass sich die neuen Stars schnell in die Mannschaft einfügen müssen.
Am auffallendsten ist es, dass Cheftrainer Di Anhe ein neues Erfolgskonzept über die Schnellangreifer sucht. Der Schnellangriff besteht aus vier neuen Leuten, nur ein Veteran ist hier zu finden. Nachdem der Veteran Zheng Liang das Team verließ, versagten die Schnellangriffe, die eigentlich ganz wichtige Angriffswaffen des Teams sind, völlig. Genau darauf führte Cheftrainer Di Anhe das schwache Abschneiden des Teams beim Weltcup 2003 zurück. Die Ex-Nationalspieler hätten bei der diesjährigen Liga ihr Können nicht gezeigt und seien deshalb aus dem Kader ausgeschlossen worden, erklärte er. Die Nachwuchsspieler, die sich durch Körpergröße und -kraft, durch Angriffstaktik und feine Blocktechnik empfohlen haben, sollten endlich eine Chancen erhalten.
Auch auf der Position des Hauptangriffs, früher eine Achillesferse der Mannschaft, will Cheftrainer Di kräftig aufholen. Die sechs Hauptangreifer des neuen Teams, die drei Generationen vertreten, seien die besten im Lande und hätten Vorteile in Größe, Tempo und Erfahrung. Das Comeback des 28jährigen Ex-Nationalspielers Chen Fang, ein stabiler und aggressiver Hauptangreifer und Abwehrspieler, der früher aber wegen verschiedener Verletzungen das Nationalteam verlassen musste, und die Nominierung des 25jährigen Angreifers Sui Shengsheng, der in der diesjährigen Liga mit prächtigen Schmetterschlägen auf sich aufmerksam machte, würden sicherlich das Team in Abwehr und Angriff verstärken. Dem Cheftrainer fällt auch der 18jährige, 2,02m große Nachwuchsspieler Wang Longrui ins Auge, dessen Stärke in Geschicklichkeit, Angriff, Aufschlag und Blocktechnik liegt.
Auf der Position 2 traut Cheftrainer Di Anhe seinen Spielern ganz über den Weg. Der 2,04m große Tang Miao, der über eine ausgezeichnete Sprung- und Körperkraft verfügt, hat inzwischen an einer Reihe von internationalen Turnieren teilgenommen. Sein Spiel wird immer stabiler. Und der andere Spieler auf dieser Position, Yuan Zhi, der eine gute Schnellkraft hat, besticht durch trickreichen Angriff und aggressive und stabile Aufgaben. Auf der Position der Zuspieler setzt Cheftrainer Di Anhe seine Hoffnung auf den 21jährigen, 1,98m großen Li Yu, der immer geschickt, kreativ und schnell spielt.
Mittlerweile sind neben Japan und Südkorea auch Australien, der Iran und Indien eine große Konkurrenz. Die chinesische Mannschaft sei gezwungen worden, ihre Technik umfassend zu verbessern. Angestrebt werden nicht nur möglichst große Spieler, sondern auch eine geschickte und flexible Taktik, erklärte der Cheftrainer, und das sei zugleich der Entwicklungstrend des Volleyballs. Dies habe hohe Forderungen an Feintechnik der Spieler für Aufschläge, Angriff und Block gestellt.
Unterdessen sprach der Cheftrainer auch über die Nachwuchsbildung. Überreifer schade nur, obwohl die Spieler neuer Generation schon ein relativ hohes Niveau erreicht haben, ist sich der Cheftrainer ganz sicher, dass die Nachwuchsbildung dem Alltagstraining angepasst werden müsse. Er schloss die Möglichkeit nicht aus, dass die ältesten Spieler wie Shi Hairong und Chen Fang auch bei den Sommerspielen 2008 antreten - bis dahin sind sie 31 Jahre alt -, wenn sie sich dann noch in guter Form befinden.
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