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(GMT+08:00) 2005-04-04 15:29:08    
Chinas erstmalige Teilnahme an America's Cup im Segelsport

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Immer mehr internationale Spitzenturniere finden auf chinesischem Boden statt: Die amerikanische Basketball-Liga NBA und die Formel 1 haben bereits ihr Debüt in China gegeben. Doch damit geben sich die Chinesen scheinbar bei weitem nicht zufrieden: Zum ersten Mal werden sie nun auch beim "America's Cup" im Segelsport dabei sein.

Der im Jahre 1851 gegründete "America's Cup" gilt als die ranghöchste Regatta im Segelsport und gehört gemeinsam mit der Fußball-WM und dem Tennis-Davis-Cup zu den ?drei großen Cups" weltweit. Der "America's Cup" ist bei der TV- Übertragung genauso populär wie die Olympiade oder die Fußball-WM. Nun ist es soweit: Beim 32. "America's Cup" 2007 im spanischen Valencia wird China zum ersten Mal antreten.

Der Geschäftsmann Wang Chaoyong aus Beijing ist der erste Chinese, der auf die Idee gekommen ist, am "America's Cup" teilzunehmen. Für die Bildung einer chinesischen Segelflotte hat er gemeinsam mit einer französischen Sportfirma 32 Millionen Euro ausgegeben. Als er in den 80er Jahren in den USA zum erstem Mal mit dem Segelsport in Berührung gekommen sei, erinnerte Wang, hat diese Sportart ihn in ihren Bann gezogen. Beim "America's Cup" im vergangenen Jahr in Marseille hat er zufällig die französische Sportfirma "Le Defi", Inhaber der gleichnamigen französischen Flotte, kennengelernt, und beide Seiten einigten sich bald auf ein Abkommen zur gemeinsamen Bildung einer Flotte. Zur Bedeutung der Teilnahme Chinas am "America's Cup" sagte Wang Chaoyong:

"Durch die Teilnahme am America's Cup kommt nationaler Stolz auf. Das Turnier stellt für alle Teilnehmer eine große Herausforderung an Körper und Geist dar. Wir Unternehmer lieben solche Veranstaltungen, sind sie doch für das Image unserer Unternehmen von großer Bedeutung. Auch alle unsere Mitarbeiter freuen sich, dass unser Unternehmen 2007 an der Regatta teilnimmt. Für sie ist das zugleich ein Ansporn."

Aller Anfang ist schwer, und daher ist es klar, dass es ohne technische Unterstützung ausländischer Kooperationspartner zunächst nicht klappen würde. China mangelt es verständlicher Weise an jeglicher Erfahrung, ein regattafähiges Segelschiff zu konstruieren. Um die Werbetrommel auf dem potentiell großen chinesischen Markt zu rühren, will nun der Organisator des America's Cups den Chinesen den Segelsport näher bringen. Ein chinesisches Segelboot sei beim Wettbewerb sehr willkommen, hieß es. Zum Motiv der Zusammenarbeit mit China sagte Nicolas Ajacques, Vertreter der französischen Sportfirma Le Defi:

"Aus westlicher Sicht hat sich China in Wirtschaft und Sport rasch entwickelt. Inzwischen haben Formel 1, ATP und NBA erfolgreich in China debütiert. Nun denkt man in Sportkreisen angestrengt darüber nach, welche anderen Sportarten die Chinesen noch interessieren könnten. Wir hoffen, dass wir mit dem Segelsport aufs richtige Pferd gesetzt haben".

Für den Entwurf eines chinesischen Segelbootes wie auch für spätere Tests stellt die französische Seite moderne Hightech, wie etwa Simulationsprogramme, zur Verfügung. Außerdem sollen französische Matrosen ihren chinesischen Kollegen wertvolle Tipps und Tricks vermitteln. Für wichtige Positionen an Bord werden Spezialisten weltweit angeworben. Beim America's Cup 2007 soll dann ein chinesisches Segelboot an den Start gehen, dessen Mannschaft aus 17 Leuten besteht, darunter fünf bis sieben Chinesen.

Das chinesische Segelboot wird in der chinesischen Hafenstadt Qingdao, Austragungsort der Segelwettbewerbe bei der Olympiade 2008, gebaut werden. Auch die Crew wird hier stationiert. Daher will der Organisator des America's Cups im kommenden Jahr hier Station machen. Er versucht derzeit, mit der Stadtregierung in Verbindung zu treten. Der Stadt Qingdao sollen Bewerbungskosten in Höhe von 10 Millionen Euro erlassen werden, wenn eine Einigung zustande kommt.

Die Chinesen sehen ihre Teilnahme an der Regatta sehr nüchtern. Man wolle beim America's Cup 2007 möglichst einen mittleren Platz einnehmen und bei weiteren Regatten mit dem Establishment, wie die Flotten Alinghi und BMW Oracle, ihr Können und Talent unter Beweis stellen. Wichtig sei aber, dass die Chinesen im Segelsport nun überhaupt mitmachen, erklärte Wang Chaoyong. Dadurch soll das Interesse der Chinesen an diesem Sport erweckt werden:

"Ich bin davon überzeugt, dass es mit Hilfe des "America's Cups" auch bald in China Segelsportfans geben wird. Mit Hilfe ausländischer Fachkräfte sollen in China Navigationsschulen gegründet und auch Geräte und Ausstattung für die Seefahrt produziert werden. Dadurch wird dieser Sport in China immer populärer werden".

Ferner sprach der Investor von einer verheißungsvollen Kommerzialisierung seiner Flotte in Zukunft. Er habe alles nur aus eigenem Interesse getan und wolle seinen langjährigen Traum erfüllen, erklärte Wang. Doch seine bahnbrechende Arbeit hat, wie sich zeigen wird, einen tollen Nebeneffekt: Der Weg zur Teilnahme am Segelsport für die Chinesen wird geebnet.