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(GMT+08:00) 2004-12-09 14:40:42    
Das Liyuan Theater in Beijing (2)

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In einer der Opern haben wir eine 6köpfige deutsche Touristengruppe getroffen. Alle hatten zum ersten Mal eine Peking-Oper gesehen.

Dabei war es natürlich spannend zu erfahren, ob sie die Peking Oper verstanden haben, und was sie von der chinesischen Nationaloper halten. Auf die Frage, was denn die Deutschen von der Peking-Oper zu erwarten hätten, sagte Dr. Bernard Becker, der zu der Reisegruppe gehörte:

"Ja, erstmals sollten sie nicht erwarten, was man in Deutschland unter einer Oper versteht. Sie sollten eher Künstlichkeit in der Darstellung der Person erwarten. Die Gesichte sind ja sehr bunt, aber unbewegt. Bei uns in Europa drückt man, glaube ich, das Gefühl mehr über die Gesichter aus und nicht so sehr über die Bewegung. Es ist einfach ganz anders und das macht natürlich Spaß, wenn man in einem anderen Land ist."

Der zweite Teil der Peking-Oper mit dem Affenkönig Sun Wukong in der Hauptrolle hat die Besucher ganz besonders begeistert.

Die Figur des Affenkönigs ist in China sehr bekannt und beliebt. Zu sehen ist der Affenkönig als eine Hauptfigur im klassischen chinesischen Stück "Pilgerfahrt nach dem Westen". Im Westen ist die Figur des Affenkönigs nahezu unbekannt. Und auch nur eine der sechs deutschen Touristen aus der Reisegruppe, nämlich Dr. Elke Schildberg aus Nordreihen-Westfalen, kennt den chinesischen Affen mit seinen magischen Kräften:

"Wir haben ein ähnliches Stück auf Bali gesehen, wo der Affenkönig eine große Rolle spielte. Und auch hier in der Peking-Oper kam sehr gut zum Ausdruck, wie stark er ist, und wie er doch alle anderen besiegt. Ich finde, wir haben heute Abend zwei ganz unterschiedliche Stücke gesehen. Eine war sehr innig, lyrisch und wirkt eigentlich auch durch die Sprache. Durch die Intensität, oder durch die Töne in der Sprache konnte man auch sehr viel erkennen und verstehen. Und das Andere war wirklich eine Akrobatik. Das war ein sprühendes Feuerwerk, was eigentlich in sehr starker Kontrast stand. Was beide gemeinsam hatten, das waren wirklich die sehr ästhetisch schönen Kostüme, die wunderschönen Masken. Und ich finde schon, daß so eine Oper den Menschen entführt in eine ganz andere Welt, daß es eine wunderbare Alternative zum Fernsehen ist, und daß man lieber in die Oper gehen sollte als abends zu Hause zu bleiben."

In den Ohren vieler Ausländer klingt die Musik der Peking-Oper oft schrecklich. Frau Dr. Schildberg war da aber ganz anderer Ansicht:

"Nein, die stand wirklich sehr im Zusammenhang. Man konnte die Stimmen hören. Und auch bei dieser akrobatischen Sache fand ich die Musik auch sehr harmonisch."

Wenn man aber die Peking-Oper in ihrer Tiefe verstehen will, darf man keine Mühe scheuen, vor allem sollte man sich intensiver mit der chinesischen Geschichte, Kultur und den Melodien der Peking-Oper beschäftigen.

Wenn man sich im Liyuan- Theater eine Peking-Oper anschaut, kann man eine kleine Zeitreise erleben. Man sitzt an einem quadratischen Tisch, der den Tischen der Ming-Zeit vor Jahrhunderten nachempfunden ist, man trinkt eine Tasse chinesischen Tee und kann dazu chinesisches Gebäck und Kuchen genießen. Dabei verfolgt man die 200 Jahre alte Peking-Oper, die auf einer klassischen Bühne aufgeführt wird. Die Atmosphäre ist wirklich außergewöhnlich. Nach der Vorstellung können die Besucher in Kostümen der Opern-Darsteller oder als chinesischer Kaiser oder Kaiserin für ein Foto posieren. Bei entsprechender Buchung können die Besucher auch in den Garderoben mit den Darstellern plaudern oder sich schminken lassen. Mit einer bunt angeschminkten Peking-Opern-Maske lässt sich dann ein außergewöhnliches Erinnerungsfoto schießen.

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