Bei der China Open im Badminton, die vor kurzem im südchinesischen Guangzhou abgeschlossen wurde, trumpften die chinesischen Nationalspielerinnen und -spieler auf. Sie haben drei der insgesamt fünf Goldmedaillen eingesackt, und zwar im Herren- und Damen-Einzel sowie im Damen-Doppel. Auch die Nachwuchsspieler waren stark aufgetreten, und dies besonders im Herreneinzel. Chen Jin und Gong Weijie sind amtierende Weltmeister und Vize-Weltmeister bei den Junioren. Die beiden sowie Li Yü haben ihre Begegnungen mit Spitzensportlern wie Peter Gade aus Dänemark, Kuncoro Soni Dwi aus Indonesien und Xia Xuanze aus China für sich entschieden und konnten bis ins Viertelfinale rücken. Auch der Weltranglisten-Erste Lin Dan, der in Athen jämmerlich versagte und in der ersten Runde sensationell ausgeschieden war, hat diesmal nicht enttäuscht und seinen Titel erfolgreich verteidigt. Im Endspiel besiegte er seinen Mannschaftskameraden Bao Chunlai mit 2:0 Sätzen. "Ich werde den Schatten der Niederlage in Athen hoffentlich bald endgültig abwerfen", sagte Lin Dan im Nachhinein.
Mit dem Turnier zeigte sich Cheftrainer Li Yongbo zufrieden. Die chinesischen Nachwuchsspieler seien schon soweit, den leistungsstarken Konkurrenten heftige Gegenwehr zu liefern und dabei ihr spielerisches Können zu zeigen. All dies führte der Cheftrainer auf den jahrelangen Mannschaftsaufbau und auf das harte Training zurück. Nun habe im Team ein effektiver Arbeitsmechanismus Gestalt angenommen. Die Nachwuchsspieler sind mit trickreicher Technik ausgestattet und legten eine intelligente und gelassene Spielweise an den Tag. Ihre Leistung rechtfertigt die Aufstellung in der Nationalmannschaft.
Chen Jin und Gong Weijie, beide 18 Jahre alt, wurden erst in diesem Jahr für das Nationalteam nominiert. Sie sollten künftig noch besser herangebildet werden und bei den nächsten olympischen Sommerspielen China repräsentieren. Allerdings dürfe man von ihnen bei den Beijinger Sommerspielen nicht zu viel erwarten, auch wenn sie an der Olympiade teilnehmen, erklärte Cheftrainer Li Yongbo vorsichtig. Man müsse den Blick bei diesen beiden jungen Stars auf das Jahr 2012 richten. Erst dann würden sie ihren sportlichen Höhepunkt erreichen und sicherlich zu den Mitfavoriten zählen.
Selbst Lin Dan gestand, dass die Konkurrenz in der Mannschaft ihn ständig fordere. "Ich muss immer besser sein", machte der Weltmeister deutlich, wie groß die Konkurrenz im Team ist, "ansonsten würde ich aus meiner Stellung verdrängt".
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