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(GMT+08:00) 2004-11-25 15:10:03    
Junge deutsche Modedesignerin Sonja-Kiefer besucht China (2)

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R: Sie haben an der Akademie für Kunst und Design der Qinghua-Universität ein Workshop gegeben. Was erfährt man bei diesem Workshop?

K: Bei dem Workshop an der Universität ging es darum, dass ein reger Austausch zwischen den Kulturen stattfinden kann. Es ging natürlich etwas mehr darum, dass ich erzähle über meine Firma, meinen Lebenslauf, über das deutsche Design. Denn die chinesischen Studenten sollten etwas Neues hören können, die Mode sehen in der Ausstellung und sollten den Hintergrund, zum Beispiel der Abendkleidkultur, die es in Deutschland gibt, erfahren, sollten traditionelle Dinge erfahren, sollten den Werdegang der Firma, meinen persönlichen Werdegang, wie man nach dem Studium in den Beruf kommt, lernen. Es war ein vielseitiger Workshop, wo eben sehr viel vermittelt wurde, was die Studenten von ihren Dozenten nicht lernen können, sondern wirklich nur von jemandem, der in diesem Beruf arbeitet. Und auf der anderen Seite ging es natürlich für mich darum, zu erfahren, wie arbeiten diese Studenten? Was lernen sie? Was möchten sie wissen? Was interessiert sie? Was sind ihre Pläne? Wie möchten sie in den Beruf starten? Und wie beurteilen sie das deutsche Design? Ist es für sie neu? Kennen sie es?

Also das Interesse an dem deutschen Design ist sehr sehr groß. Aber ich glaube, das liegt nicht nur an Deutschland. Das liegt daran, dass generell das Interesse an allem sehr sehr groß ist, was neu ist, was man noch nicht wirklich kennt. Man ist offen, man möchte alles kennen lernen. Ob das deutsches, russisches oder amerikanisches Design, es ist wahrscheinlich nicht die Frage. Man möchte einfach die Hintergründe der einzelnen Länder erfahren, man möchte wissen, warum dieses Design in dem Land erfolgreich ist, aus dem es kommt? Denn man kann das oft nicht übersetzen. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass Kleider, mit dem wir besonders erfolgreich sind, in Europa, hier auf dem Markt fast nicht zu verkaufen sind. Denn sie sind sehr tief ausgeschnitten, haben nur sehr dünne Träger. Die chinesischen Frauen würden sich nicht genug angezogen fühlen in so einem Kleid für eine Veranstaltung. In Europa ist es normal, so zu Veranstaltung zu gehen. Also es ist sehr interessant zu erfahren, auch für uns ist interessant, warum bestimmte Kleidungsstücke sich auch in bestimmten Kulturen durchsetzen und in anderer nicht. Es war ein sehr sehr spannender Austausch.

R: Was Kunst betrifft, spricht man in China gerne davon, Dinge von nationalem Charakter hat international ihren Wert. Schließen Sie sich dieser Meinung an?

K: Ich denke ja. Denn man sollte nie seine Wurzel vergessen. Man sollte nie vergessen, wo man herkommt. Und man sollte auch nicht versuchen, eine andere Nation zu kopieren. Es wäre fatal, wenn ich versuchen würde, chinesisches Design zu machen. Ich bin nicht in dieser Kultur aufgewachsen, ich kenne sie nicht. Und ich kann nur deutsches Design machen und es hier auf diesen Markt bringen, und versuchen, es hier zu präsentieren. Und ich glaube, jeder verkörpert die Kultur, in der er aufgewachsen ist, am besten. Die sollte er beibehalten, die sollte er nicht vergessen. Deswegen glaube ich, dass auch Chinesen, wenn sie international erfolgreich sind, ganz sicher sich an ihre Werte erinnern, an die typischen chinesischen Schnittführungen erinnern. Und ihren Werten, ihren Traditionellen ein Stück treu bleiben, und trotzdem Neues finden.

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