"Unserer Meinung nach sind die Wirtschaftsstrukturen in den ländlichen Küstengebieten vergleichsweise effektiv, insbesondere der sekundäre und der tertiäre Sektor sind dort relativ gut entwickelt. Das zeigt sich vor allem bei den ländlichen Unternehmen in dieser Region. Darüber hinaus haben sich auch die kleinen Städte und Gemeinden in dieser Region schnell entwickelt. Dies wiederum hat die Entwicklung des tertiären Sektors in den ländlichen Gebieten gefördert und zugleich Voraussetzungen für die Steigerung der Konsumnachfrage geschaffen."

Um diese Einschätzung zu belegen, verwies Wang Yachuan auf das Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Bauern in den ländlichen ostchinesischen Küstengebieten, das mit 4.000 Yuan schon ein relativ hohes Niveau erreicht habe. In Verbindung dazu hätten sich inzwischen auch die Lebensweise und das Konsumverhalten der dortigen Landbevölkerung verändert. Eine fortgesetzte Erschließung der ländlichen Märkte könnte zudem die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze für die Bauern im sekundären und tertiären Sektor ermöglichen. Dabei sollte man sich auf die herangebildeten wirtschaftlichen Säulen in den Küstengebieten stützen. Mit der Veredelung von Agrarprodukten könnten so hochwertige und weltweit konkurrenzfähige Lebensmittel produziert werden.

Schwerpunkte bei der Erschließung der ostchinesischen Küstenregionen seien die Zentralstädte und - gemeinden der jeweiligen Regionen. Dort sind mittlerweile Supermarktketten, Lagerkaufhallen und Großhandelsmärkte für regionale Agrar- und verarbeitete Produkte entstanden. Darüber hinaus wurden Logistikzentren für die Lagerung und Verteilung von Agrarprodukten errichtet.

Der Vertreter der Abteilung für Handel und Märkte der Staatlichen Wirtschafts- und Handelskommission, Wang Yachuan, forderte in diesem Zusammenhang obere Priorität für die Entwicklung der Dienstleistungsbranche bei der Erschließung der ländlichen Märkte. Denn im Dienstleistungsbereich könnten am schnellsten und effektivsten Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch gäbe es bessere Verdienstmöglichkeiten für die Bauern, so Wang Yachuan weiter:

"Wir können die Dienstleistungsbranche insgesamt entwickeln, in dem wir die kleinen Städte und Gemeinden entwickeln sowie den Tourismus und die Gastronomie in den ländlichen Gebieten fördern. Davon profitieren auch Branchen, die den Transport sowie die Wartung und den Umlauf von Gebrauchsgütern übernehmen. All dies schafft Arbeitsplätze für die Bauern und bietet ihnen damit bessere Verdienstmöglichkeiten."

Offizielle Zahlen belegen, dass sich das Einkaufsumfeld durch eine bessere Versorgung auf dem Lande in den Bereichen Verkehr, Telekommunikation sowie Strom- und Wasserversorgung beträchtlich verbessert hat.

Parallel dazu wurden in den ländlichen Gebieten Informationsnetze für die Produktion und Distribution von Agrarprodukten aufgebaut. Damit kann die Produktion, Verarbeitung und Lagerung sowie der Großhandel und der Transport von Agrarprodukten besser koordiniert werden. Langfristig könnten derartige Informationsnetze auf ganz China ausgeweitet oder sogar mit Netzwerken weltweit verbunden werden.

Experten gehen davon aus, dass im Rahmen der Projekte, die in den Küstenprovinzen in Ostchina angelaufen sind, wertvolle Erfahrungen für längerfristige Projekte in ganz China gesammelt werden können.

Diese Erfahrungen könnten in die Unterstützungsprogramme für die armen Gebiete einfließen, sodass über die gezielte Unterstützung und Zusammenarbeit mit den entwickelten ländlichen Gebieten auch die ländlichen Märkte in den küstenfernen Provinzen und autonomen Gebieten Chinas effektiver erschlossen werden können.