Wie Yu, Stellvertretende Ministerin für Bildungswesen, schrieb 1998 in einem Artikel über die Entsendung von Studenten ins Ausland: "Vor 20 Jahren ist in China alles Versäumte nachzuholen gewesen, die Reform und Öffnung schlug im Land hohe Wellen. Bei der Verlagerung des Arbeitsschwerpunkts war es die vorrangige Aufgabe, die Bildung, Wissenschaft und Technologie zu entwickeln und dringend benötigte Fachkräfte auszubilden, um das unzureichend Angebot in dieser Hinsicht zu überwinden. Angesichts dieser Realität packte Genosse Deng Xiaoping die Bereiche Wissenschaft, Technologie und Bildung an und fasste den bedeutenden Entschluss, noch mehr Chinesen zum Studium ins Ausland z schicken. Mit dieser historischen Entscheidung schlug China keinen Weg der Abkapselung ein."
Wie Yu gehört selbst zu denjenigen, die China in der ersten Zeit der Reform und Öffnung zum Studium nach Deutschland, wo sie in anderthalb Jahren ihre Doktorarbeit schrieb, was gewöhnlich drei bis fünf Jahre in Anspruch nimmt. Da ihr Forschungsergebnis in Deutschland ein neues Forschungsprojekt einleitete, wurde die mit dem angesehenen deutschen Scheel- Preis ausgezeichnet. 1981 verlieh ihr die Technische Hochschule Aachen den Doktortitel. Frau Wie Yu ist heute für den Austausch mit dem Ausland im Bildungswesen zuständig.
China ist ein Land mit der größten Zahl de Studierenden im Ausland und ein Land, das ausländische Studenten in großer Zahl empfängt. ES unterhält mit 145 Ländern der Welt Austausch- und Kooperationsbeziehungen im Bildungsbereich.
Auslandsstudium
Es gehörte zur Bildungspolitik in den ersten Jahren der Volksrepublik China, junge Leute auf Kosten des Staates zum Studium ins Ausland zu schicken. 1950 ging die erste Gruppe von 35 Studenten nach Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und in die Tschechoslowakei. 1951 wurden 375 Studierende, davon 136 Postgraduierte, als die erste Gruppe in die Sowjetunion geschickt, der Auftakt einer großangelegten Entsendung von Studenten i die Sowjetunion. 1965 erreichte ihre Zahl 8414. Sie studierten alle auf Kosten des Staates, und zwar vorwiegend in technischen Fachbereichen. Die aus der Sowjetunion Heimgekehrten waren jahrelang die Hauptstützen der chinesischen Hochschulen, Forschungsinstitute und wirtschaftlichen Abteilungen.
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