Chinas pädagogische Lehranstalten aller Ebenen sind öffentlich betriebene Einrichtungen. Die pädagogischen Schulen mittlerer stufe nehmen hauptsächlich Abgänger der Unterstufe der Mittelschule auf und bilden in drei oder vier Jahren Lehrer für die Grundschulbildung oder vorschulische Erziehung und in fünf Jahren Fachschullehrer aus. Sie bieten ferner zweijährige Weiterbildungskurse an für die Lehrer der von Einwohnern beriebenen Schulen. An den pädagogischen Hochschulen sind vierjährige (Bachelor) - Studiengänge und zweijährige Studiengänge jeweils für die Ausbildung von Mittelschullehrern und Grundschullehrern vorgesehen, und die Postgraduierten- Abteilung stellt Hochschullehrer und pädagogische Forschungskräfte zur Verfügung. Die pädagogischen Hochschulen betreiben außerdem Fernlehrgänge, Abendhochschulen und Ausbildungs- und Fortbildungskurse, um Lehrkräfte für die Schulen mittlerer Stufe auszubilden.
Die pädagogischen Hochschulen nehmen nach einer landesweit einheitlichen Hochschulaufnahmeprüfung Studienanfänger auf. Manche von ihnen beginnen die Aufnahmearbeit auch schon vorher oder in einem gesonderten Verfahren, um die Qualität der Studienanfänger zu gewährleisten. Einige pädagogische Fachschulen und Sekudarschulen nehmen Schüler und zum Teil auch Lehrer der von Einwohnern betriebenen Schulen in Kreisen, Gemeinden und Dörfern unter der Bedingung auf, dass sie nach der Absolvierung als Lehrer in ihrer Heimat arbeiten.
Lehrer
Für die chinesischen Grund- und Mittelschullehrer gibt es vier Dienstränge: Lehrer der Oberstufe sowie Lehrer der ersten, zweiten und dritten Klasse. Die akademischen Ränge an den Hochschulen sind Professor, außerordentlicher Professor, Dozent und Assistent.
Verhältnisse der chinesischen Lehrer
Der Lehrberuf war in den 50er und 60er Jahren hoch geachtet und für viele Chinesen wünschenswert. Die Grund- und Mittelschullehrer waren im allgemeinen Absolventen der Mittel- und Hochschulen. Die Hochschullehrer kamen aus den Reihen der Absolventen chinesischer Hochschulen, der im Ausland ausgebildeten Postgraduierten und derjenigen, die im Ausland ihr Studium abgeschlossen hatten.
Unter dem Einfluß der irrtümlichen ideologischen Strömung "Wissen nützt nichts" ist den Lehrern während der Zeit der "Kulturrevolution" eine ungerechte Behandlung widerfahren. Die überwältigende Mehrheit der pädagogischen Lehranstalten wurde stillgelegt. Dies führte dazu, dass in einer langen Zeit noch nach der "Kulturrevolution" 1976 das Lehrerangebot unzureichend war. Auch die Qualifikation der Lehrer ließ viel zu wünschen übrig. Jeder dritte Lehrer mußte Bildungsabschlüsse nachholen. In einigen rückständigen Gebieten kam es sogar vor, dass sich Abgänger der Grundschule und Mittelschule als Grund- bzw. Mittelschullehrer betätigten. Die Gehälter der Lehrer waren niedrig.
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