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(GMT+08:00) 2004-09-13 09:28:40    
Chinesische Volleyball-Damen: Nach 20 Jahren wieder Olympia-Siegerinnen

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1984 setzten die chinesischen Volleyballerinnen einen Meilenstein: Bei den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles schlugen sie die Gastgeberinnen im Endspiel und gewannen die Goldmedaille. Durch dieses Gold machten sie Geschichte, weil sie nicht nur bei Oympia die Besten waren, sondern vorher hintereinander viermal Gold beim Weltcup holten und den Weltmeistertitel einheimsten. Doch seit 1984 tat sich nicht mehr viel. In den darauffolgenden Jahren kraxelte die chinesische Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen mehr oder weniger im oberen Mittelfeld herum. Bei internationalen Wettkämpfen konnten die chinesischen Volleyballerinnen keinen Blumentopf mehr gewinnen. Doch das änderte sich zum Glück -- endlich --  im vergangenen Jahr. Beim 9. Weltcup des Damenvolleyballs in Japan im November vergangenen Jahres hatte das chinesische Team alle 11 Spiele für sich entscheiden können und war nach langer Pause wieder Weltmeister. Bei den Olympischen Sommerspielen in Athen wurde der Erfolg fortgesetzt. Die chinesischen Volleyballerinnen wurden nach 20 Jahren wieder Olympiasieger.

Das Endspiel war äußerst hart umkämpft. Die Russinnen lieferten den Chinesinnen einen heißen und spannenden Kampf und waren gegenüber der glatt verlorenen Partie aus den Vorkämpfen nicht mehr wieder zu erkennen. Die ersten beiden Sätze entschieden die Russinnen für sich, und selbst viele Fans der chinesischen Mannschaft hatten keinen Pfifferling mehr für einen chinesischen Erfolg gegeben. Doch da hatten alle die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dank flexibler Taktik und einzigartigem Team- und Kampfgeist konnten die Chinesinnen das Spiel noch umkrempeln. Sie entschieden nach dem 0 : 2 - Rückstand die letzten drei Sätze für sich und besiegten die Russinnen schließlich verdient mit 3:2 Sätzen. Dieser Olympiaerfolg ruft bei vielen Erinnerungen wach an die Brillanz der chinesischen Volleyball-Frauen vor 20 Jahren, als sie zum ersten Mal Olympiasiegerinnen wurden.

Die jetzige Spielführerin und Zuspielerin Feng Kun war vor 20 Jahren erst sechs Jahre alt und kannte damals sicher nicht die Bedeutung einer olympischen Goldmedaille für China. Ihre Volleyballkarriere ist von Einsatzbereitschaft und Kampfgeist für chinesische Nationalmannschaft geprägt. Ein chinesischer Erfolg in Athen war für sie ein großer Ansporn. Feng Kun:

"Als ich sechs Jahre alt war, hatte mich der Olympiasieg der chinesischen Volleyballerinnen wenig beeindruckt. Aber im Laufe meiner Karriere habe ich die Bedeutung dieses Erfolges langsam verstanden. Diesmal haben wir das fabelhafte Ergebnis von damals wiederholen können. Als der Abpfiff ertönte, konnte ich es gar nicht fassen, dass wir Olympiasieger geworden sind. Wir hatten uns lange auf dieses Turnier vorbereitet, sind weiterhin erfolgshungrig und möchten zukünftig noch weitere Erfolge erzielen".

Xu Li, Leiter des Verwaltungszentrums für Volleyball beim staatlichen Hauptamt für Körperkultur und Sport, kann sich noch an die Siegesfreude vor 20 Jahren erinnern. Er sei begeistert von der ersten olympischen Goldmedaille Chinas in dieser Mannschaftsdisziplin und berührt von der Unbeugsamkeit der chinesischen Volleyball-Frauen damals gewesen. In Athen sei sein jahrelanger Traum, dass man das olympische Edelmetall wieder gewinnt, erfüllt worden. "Es war ein äußerst knapper, aber verdienter Sieg", so der Sportfunktionär wörtlich, "zumal die Stammspielerin Zhao Ruirui wegen einer Verletzung in Athen nicht treten konnte und sicherlich der Mannschaft gefehlt hat". Titelhoffnungen machten sich im Grunde sechs Mannschaften. Xu Li:

"Die Vorbereitungen und Vorkämpfe waren sehr schwierig ebenso wie das Endspiel. Unsere Sportlerinnen und ihr Trainer sind einfach super. Der NOK-Präsident Yuan Weimin hatte uns vor dem Entscheidungsspiel mehrmals gut motiviert. Es war trotzdem nicht selbstverständlich, dass sich unsere Mannschaft den Meistertitel sicherte".

Cheftrainer Chen Zhonghe, der bereits 1979 als Trainingsbegleiter ins Team geholt wurde, war bei den Sommerspielen 1984 in Los Angeles nicht dabei. Trotz des großen Drucks vor dem Spiel um die Goldmedaille in Athen hätten seine Spielerinnen mit enormen Kampfgeist einen anfänglichen 0 : 2 - Satzrückstand wettgemacht und im entscheidenden dritten Satz Nerven und Können gezeigt, was schließlich zum Erfolg führte. Chen Zhonghe:

"Ich will zwar immer siegreich sein, fürchte aber auch keine Niederlage. Nach dem 0:2-Rückstand sind meine Spielerinnen sehr kämpferisch aufgetreten. Ich habe sie beruhigt und zugleich ermutigt, damit sie sich psychisch richtig einstellen konnten. Selbst wenn wir das Spiel verloren hätten, wäre ich zufrieden mit meinen Spielerinnen gewesen und hätte das Ergebnis akzeptiert".