Fan Guiying, eine Arbeiterin aus dem Bezirk Sahekou der Stadt Dalian, absolvierte nach einem Jahr großer Anstrengungen den Lese- und Schreibkurs. Heute sagt sie dazu:"Wie ein Blinder, dessen Augenlicht wiederhergestellt ist, sah ich eine lichte breite Straße vor mir." Als "befreit vom Analphabetentum" gelten nach den 1992 bekanntgegebenen Kriterien Bauern, wenn sie 1500 Schriftzeichen lesen können; Arbeiter, Angestellte beherrschen, Zeitungen und Zeitschriften lesen und einfache Aufsätze schreiben können.
In den 80er und 90er Jahren stießen die Bemühungen zur weiteren Beseitigung des Analphabetentums auf neue Schwierigkeiten: Die Analphabeten lebten in armen Gebieten, in Gebirgsgegenden, in den von nationalen Minderheiten bewohnten abgelegenen Grenzgebieten: sie waren in der Mehrzahl Frauen und die "Rückfälligenrate" war groß. So verbanden die Ausbilder die Lese- und Schreibkurse mit der Durchsetzung der Grundschulbildung und einer Fortbildung nach der Beseitigung des Analphabetentums und erzielten dabei gute Ergebnisse.
Henan ist die Provinz mit der größten Zahl der Bauern in China, und die Beseitigung des Analphabetentums war für alle Regierungen dieser Provinz eine der wichtigen Aufgaben. In den 90er Jahren erklärte die Provinzregierung die Beseitigung des Analphabetentums unter den Erwachsenen und Jugendlichen und die Erhöhung der Qualifikation der Arbeitenden als das Grundprojekt für das Erreichen des Ziels, durch Wissenschaft und Bildung Henan zum Aufblühen zu bringen, und nahm die Kampagne gegen das Analphabetentum in den Plan für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung auf. In den armen Kreisen mit einer großen Zahl von Analphabeten besonders unter den Frauen war die Ausbildungsarbeit sehr schwierig. Die Bildungsabteilung und der Frauenverband stellten auf die Frauen zugeschnittene Lehrbücher über Kindererziehung, Hygiene, Gesundheitsschutz und Haushalt zusammen. Den Frauen mittleren Alters, die mit Kindern und Haushaltsarbeit schwer belastet waren, gaben die Lehrer Unterricht in ihren Wohnungen. Schließlich erreichte die Provinz das vom Staat festgesetzte Ziel, das Analphabetentum unter den Jungendlichen und Erwachsenen grundsätzlich zu beseitigen.
Nach Untersuchungen des Bildungsministeriums hatten 23 Provinzen (autonome Gebiete und regierungsunmittelbare Städte) Chinas bis zum Jahr 2000 den Anteil der Analphabeten an den Jugendlichen und Erwachsenen unter 5% gesenkt und damit das vom Staat für die gegenwärtige Etappe festgesetzte Ziel erreicht. Die Provinzen Jilin, Heilongjiang und Hunan, die autonomen Gebiete Xinjiang und Ningxia sowie der Gesamtchinesische Frauenverband wurden mit dem internationalen Preis für die Beseitigung des Analphabetentums der UNESCO ausgezeichnet.
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