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Lu Xun - eine große Persönlichkeit aus Zhejiang (1)

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Die ostchinesische Provinz Zhejiang wird seit langer Zeit als ein glückverheißender Ort in China angesehen. Viele namhafte Persönlichkeiten stammen aus dieser Provinz. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts prägten eine Reihe von berühmten Personen Zhejianger Abstammung die Entwicklung der chinesischen Kultur, Geschichte und Wissenschaft. Der bekannte Pädagoge Cai Yuanpei ist zum Beispiel Begründer der modernen chinesischen Hochschulbildung, Chen Wangdao übersetzte das "Manifest der Kommunistischen Partei" ins Chinesische. Auch der Wissenschaftler Qian Xuesen und der Literat Xia Yan stammen aus Zhejiang. Darüber hinaus sind mehr als 200 der über 1000 Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Ingeneurwissenschaften Zhejianger Herkunft.

Lu Xun ist einer der bekanntesten chinesischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und trägt in China auch den Namen "Seele der Nation". Die Chinesen haben ihn etwa so in ihr Herz geschlossen, wie die Deutschen Johann Wolfgang von Goethe. Bei einer Umfrage im Internet im letzten Jahr wählte die absolute Mehrheit der Jugend Lu Xun zur prominentesten Persönlichkeit Chinas, obwohl er schon vor über 60 Jahren starb.

Chen Shuyu, Vizeleiter des Beijinger Lu Xun-Musuems, glaubt, dass Lu Xun in China nicht nur als Literat einen Namen hat, sondern auch als Symbol zeitgenössischer Kultur angesehen wird. Wörtlich sagte er:

"Lu Xun ist ein Mann der Superlative in der gegenwärtigen chinesischen Literaturgeschichte. Die chinesische Nation hat Jahrtausende unter andauernder Schikanierung und Unterdrückung durch Fremde gelitten. Die Werke Lu Xuns spiegeln den Überlebenskampf, den Widerstand und die Suche nach einem neuen Weg für die chinesische Nation wider."

Lu Xun ist nur ein Pseudonym. Der große Schriftsteller hieß ursprünglich Zhou Shuren und wurde 1881 im Kreis Shaoxing in der Provinz Zhejiang geboren. Er stammte aus wohlhabendem Hause und erlebte eine glückliche Kindheit. Im Alter von 13 Jahren ereignete sich in seiner Familie ein Zwischenfall. Sein Elternhaus verarmte. Lu Xun war gezwungen, von seinen Eltern Abschied zu nehmen und bei Verwandten zu leben. Zu dieser Zeit erlebte er zum ersten Mal Gefühlskälte und wie berechnend Menschen in ihren Beziehungen sein können. Lu Xun lebte zur Zeit der späten Qing-Dynastie, der letzten feudalen Dynastie Chinas. So kraftlos wie die chinesische Nation zu dieser Zeit war, so deprimiert war auch die geistige Elite dieser Zeit. Lu Xuns Heimat Shaoxing war von der Landwirtschaft geprägt. Die Bauern wurden durch den herrschenden Feudalismus unterdrückt und führten ein armseliges Dasein.

Xu Dongchuan ist Leiter der Lu Xun-Gedenkhalle in der Stadt Shaoxing. Er glaubt, der Zwischenfall in Lu Xuns Familie und die bitteren Erfahrungen seiner Landsleute in der Heimat haben umfangreiches Quellenmaterial für sein literarisches Schaffen geliefert. Wörtlich sagte Xu:

"Lu Xun hat in leicht verständlichen Geschichten und Erzählungen über das alltägliche Leben den tiefliegenden Sinn erfasst. Er besaß einen scharfen Blick und empfand große Abneigung gegen die gesellschaftlichen Probleme jener Zeit, insbesondere gegen die unmenschlichen Auswirkungen der feudalen Macht. In seinen Romanen und Novellen verurteilte er dies scharf und rief damit ein großes Echo bei den Lesern hervor."

Bevor er seine Laufbahn als Literat einschlug, hatte Lu Xun in Japan Medizin studiert. Letztlich hat er sich für die Literatur entschieden, weil er als Arzt mittels der Medizin die Menschen nur von ihren körperlichen Leiden befreien konnte. Kein Kraut war jedoch gegen die seelischen Krankheiten der Menschen gewachsen, hervorgerufen durch die feudale chinesische Macht. Mit scharfer Federführung kritisierte er das Falsche, das Üble und das Hässliche in der feudalen Gesellschaft. Für die breiteste untere Gesellschaftsschicht hegte er jedoch ein tiefes Mitleid. Seine Essays wurden wegen ihrer unheimlichen Schärfe als "Speere und Dolche" bezeichnet. Die Werke Lu Xuns gelten als ein Grundstein und auch als ein Mahnmal in der zeitgenössischen chinesischen Literaturgeschichte.

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