Dazu sagte Anna Less, dass Traditionelle Chinesische Medizin nun auch in den USA sehr populär sei. Viele ihrer Patienten wollten gerne TCM- Heilverfahren ausprobieren, um sich von ihren Beschwerden zu befreien. Zu diesen Heilverfahren gehörten u. a. chinesische Akupunktur, Massage und Kräutertherapie, so die Ärztin weiter. Als Beispiel nannte sie die Migräne-Behandlung. Sie selbst und viele US-Amerikaner überhaupt litten viele Jahre an dieser chronischen Krankheit. Da jedoch über die Auslösefaktoren für Migräne bislang immer noch Unklarheit herrsche, würden in der Schulmedizin normalerweise nur schmerzstillende Mittel eingesetzt, so Anna Less weiter. Damit machten sich zahlreiche Patienten immer mehr abhängig von Schmerzmitteln. Dagegen habe Traditionelle Chinesische Medizin doch aber deutlich bessere Behandlungseffekte bei Migräne, was sie sehr erstaunt habe, so Anna Less:
"Migräne ist inzwischen zu einem wichtigen und globalen medizinischen Thema geworden. Viele meiner Patienten haben unangenehme Erfahrungen damit gemacht und es blieb ihnen oft nichts anderes übrig, als die Migräne-Schmerzen aushalten. Heute ist es ein neuer Trend in den USA, die Migräne mit TCM zu behandeln. Ich selbst zum Beispiel habe mich sehr umfangreich und sehr eingehend mit der TCM-Forschung befasst, sei es mit chinesischer Akupunktur, chinesischen Heilkräutern oder auch mit anderen Heilmethoden."
Anna Less meint, das Studium in China werde hilfreich für ihre zukünftige Karriere sein. Nach Abschluss ihres Weiterstudiums in China werde sie in die USA zurückkehren und die Kenntnisse, die sie sich an dem TCM-Institut in Zhejiang erworben habe, bei der klinischen Behandlung und Forschung anwenden. Ihr Wunsch sei, immer mehr Patienten mittels traditionellen chinesischen Heilmethoden von ihren Beschwerden zu befreien:
"Nach der Promotion in China werde ich in den USA weiter an meiner früheren Uni unterrichten. Ich möchte TCM-Kurse für Fortgeschrittene anbieten und damit meinen Beitrag dazu leisten, spezialisierte Fachkräfte im TCM-Bereich auszubilden. Soweit ich weiß, sollen künftig an manchen amerikanischen Universitäten auch Doktorstudiengänge für TCM eingerichtet werden."
Anders als Anna Less haben sich einige ausländische Studenten des Instituts schließlich für eine Weiterentwicklung ihrer beruflichen Laufbahn in China entschieden. Dazu Prof. Ye Debao:
"Nach dem Studienabschluss sind viele ausländische Studenten in ihre Heimat zurückgeflogen. Es gibt aber auch welche, die hier bleiben wollen. So sind zum Beispiel einige Studenten aus Südkorea und Japan hier geblieben und wollen hier nach bestandenen chinesischen Staatsexamen als TCM- Fachärzte arbeiten. Die ausländischen Studenten sind meistens alle sehr ehrgeizig und wissen, was sie wollen."
Das Zhejianger TCM- Institut baut seinen Einfluss im Ausland immer weiter aus. Zur Zeit unterhält es mit Fachorganisationen und Einrichtungen in den USA, in Brasilien, Japan und in weiteren 27 Ländern und Gebieten Kooperationsbeziehungen in den Bereichen Bildung, Forschung und Behandlung.
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