"In den Fächern Musik, Sport, Malen und Computer haben wir die Beschränkungen der früheren Lehrstoffe links liegen lassen. Statt Prüfungen lassen wir die Lernergebnisse der Schüler sprechen. Zum Beispiel laden wir zum Klavierunterricht auch die Eltern der Kinder ein, die dann auch in die Auswertung der Leistungen eingebunden werden. Ob es sich nun um das Zusammenspiel, Solo- oder Begleitmusik handelt, alles wird den Eltern präsentiert. Dies stößt bei den Eltern auf hohen Anklang. Im Unterricht über Malerei und Farben zeigte jedes Kind sein eigenes Werk, und alle Bilder waren so phantastisch, dass selbst die Eltern erstaunt waren. Außerdem mussten alle Kinder ihre Bilder einschließlich der Motive und Motivationen interpretieren. Auch dies hat die Eltern sehr beeindruckt."
In der Unterrichtsgestaltung geht das Internat sehr kreativ vor und beschreitet viele neue Wege. So sind zum Beispiel Kurse über Figurgestaltung und über Dankbarkeitsgefühle etabliert. Beim Kurs Figurgestaltung wird den Schülerinnen und Schülern beigebracht, wie sie gut auftreten, sich gut kleiden und sich ordentlich verhalten müssen, während die Kurse für Dankbarkeitsgefühle sie dazu anleiten, mit ausgeglichener Psyche und positiven Gefühlen das Leben und die Mitmenschen zu betrachten. Es gilt hier, negative Gewohnheiten, die meistens mit Erfahrungen aus dem Elternhaus zu tun haben, abzustreifen. Dazu Zhang Meihong:
"In den Unterrichtsstunden über Dankbarkeitsgefühle sitzen die Kinder zusammen und bringen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck. Dabei bedanken sie sich bei ihren Eltern, Lehrern, Freunden sowie beim allgemeinen Leben und bei der Natur. Grund dieser neuen Unterrichte war die Erkenntnis, dass es heute bei vielen Kindern am nötigen Verantwortungsbewusstsein hapert. Manchmal scheinen die Kinder zu berechnend der Gesellschaft und den Mitmenschen gegenüber aufzutreten, und sie sind nicht fähig, Gefühle der Dankbarkeit gegenüber anderen zu entwickeln."
Die Schulleitung ist dagegen, dass man Leistungen der Schülerinnen und Schüler allein durch Noten bemisst. Reiner Notenwettbewerb würde das im Großen und Ganzen glückliche Leben der Kinder im Internat eher negativ beeinflussen. Die Kinder hier können ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zeigen und dadurch zum Beispiel auch verschiedene Auszeichnungen wie "Hua Mei-Beste", "Hua Mei-Stars" bekommen. Für gute Leistungen im Sport- und Kunstbereich werden die Kinder ebenfalls als Starschüler ausgezeichnet. So sind die Kinder seelisch gut drauf und genießen echte Erfolgserlebnisse beim Lernen und Leben.
Schulen sollen freudige Lernplätze für Kinder sein und zugleich Wiege für ihr erfolgreiches Heranwachsen. Dies zu erreichen, ist heute das Bestreben zahlreicher Privatschulen. Hua Mai ist nur eine davon. Nach mehr als 20-jähriger Erfahrung ist die Privatbildung in der Provinz Zhejiang inzwischen landesweit führend und ein Musterbeispiel. Statistiken zufolge gab es Ende 2003 in Zhejiang insgesamt über 10.000 privat betriebene Lehranstalten, darunter rund 600 Grund- und Mittelschulen mit über 400 000 Schülerinnen und Schülern. An den 13 Privathochschulen in der Provinz studieren derzeit knapp 50.000 Studenten, deren Abschlüsse staatlich anerkannt werden.
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