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(GMT+08:00) 2004-08-28 02:02:39    
Deutsche Hockey Damen holten überraschend Gold

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Athen (sid) Die deutschen Hockeydamen haben ihr Olympia-Märchen wahr gemacht und zum ersten Mal die Goldmedaille gewonnen. In einem spannenden Finale in Athen bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise sensationell Europameister Niederlande 2:1 (2:0) und schaffte damit aus deutscher Sicht eine der größten Überraschungen bei diesen Spielen.

Anke Kühn (5.) und Franziska Gude erzielten die Tore für das deutsche Team, das noch in der Vorrunde 1:4 gegen die Niederlande verloren hatte. Maartje Scheepstra (38.) war für die `Oranjes´ erfolgreich. Den Damen gelang damit auch die Revanche für das Herrenteam, das am Mittwoch im Halbfinale gegen die Niederlande verloren hatte. Platz drei belegte Argentinien nach dem 1:0 (0: 0)-Erfolg über China.

Für den Deutschen Hockey-Bund (DHB) war es das insgesamt dritte Olympiagold seiner Geschichte. Zuvor hatte lediglich das Herren-Team 1972 und 1992 einen Olympiasieg errungen. Deutschlands Damen waren 1984 und 1992 jeweils im Endspiel gescheitert. `Dass die Mannschaft überhaupt so weit gekommen ist, ist sensationell, damit konnten wir überhaupt nicht rechnen´, sagte DHB-Präsident Christoph Wüterich: `Ich bin sehr stolz auf dieses Team.´ Nach den unerwarteten Erfolgen In Athen gegen China, Südkorea und Australien begannen die deutschen Damen die Begegnung vor den Augen von NOK-Präsident Klaus Steinbach und dessen Vorgänger Walther Tröger mit wesentlich mehr Selbstvertrauen und Lockerheit als noch im Hinspiel. Noch beim Einlauf vor der Partie lachten die Spielerinnen und scherzten miteinander. Offensichtlich genossen sie die Situation als Außenseiter, und Silber war ihnen schließlich nicht mehr zu nehmen. `Es ist unglaublich, dass ich in meinem letzten internationalen Spiel so etwas noch erleben durfte´, sagte die Rüsselsheimerin Denise Klecker. Das nötige Glück war außerdem mit den EM-Dritten. So traf die Braunschweigerin Kühn bereits mit der ersten Strafecke flach rechts unhaltbar für Torfrau Clarinda Sinnige. Die Holländerinnen mussten nun ihren Druck und das Pressing noch verstärken und setzten sich teilweise minutenlang in der deutschen Hälfte fest. Torfrau Louisa Walter aus Berlin hatte erneut einen Glanztag erwischt und klärte bei Schüssen von Masha van der Vaart (6.) und Mijnke Donners (20.). Ein abgefälschter Schuss von Donners senkte sich auf die Oberkante der Latte.

Die Deutschen verteidigten den Vorsprung mit viel Herzblut und erwiesen sich als Meister der Effektivität. Beim zweiten Konter mit dem zweiten Torschuss erhöhte Gude nach hervorragender Vorarbeit von Silke Müller aus Rüsselsheim freistehend zum 2:0. In der 28. Minute hatten die Hölländerinen aber Glück, als Nadine Ernsting-Krienke im Schusskreis auftauchte und von Torfrau Sinnige zu Fall gebracht wurde. Der mögliche Siebenmeterpfiff blieb aber aus.

Nach der Pause erhöhten die Favoritinnen den Druck und kamen bei der vierten Strafecke zum frühen Anschlusstreffer. Entlastung gab es kaum noch, Angriff um Angriff rollte auf das deutsche Tor. Doch das Abwehr-Bollwerk hielt dem Druck stand, und der Jubel nach dem Schlusspfiff war schier grenzenlos.