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(GMT+08:00) 2004-08-27 20:10:24    
Chinesischer Olympia-Sieger, Schießveteran Wang Yifu

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Im Jahr 1984 war der chinesische Schütze Wang Yifu zum ersten Mal Teilnehmer an Olympischen Sommerspielen. In Los Angeles erkämpfte er die Bronzemedaille in seiner Disziplin "10 Meter Luftpistole". Sein Teamkollege Xu Haifeng siegte damals und holte die alle erste olympische Goldmedaille für China. Auch heute, also 20 Jahre später, ist Wang Yifu äußerst erfolgreich und denkt noch nicht darüber nach, seine Laufbahn abzubrechen. Sein Goldmedaillen-Teamkollege von 1984 Xu Haifeng bekleidet heute das Amt des Cheftrainers der chinesischen Schützen-Nationalmannschaft.

Nun werfen wir einen kurzen Blick auf das Finale der 10m-Luftpistole der Herren in Athen. Es war eine dramatische Begegnung: Der Russe Mihail Nestruev hatte stets einen Vorsprung von einem Ring aus der Vorrunde und lag deshalb stets in Führung. Doch Wang Yifu gab nicht auf und konnte mit dem vorletzten Schuss den Rückstand aufholen. Und mit dem letzten Schuss ließ er den Russen Nestruev endgültig hinter sich: Er erzielte 9,9 Ringe und gewann mit einem Vorsprung von 0,2 Ringen die zweite Goldmedaille für China, nachdem kurz vorher die chinesische Schützin Du Li das 10-Meter-Luftgewehrschießen gewann. Für Wang Yifu war es der zweite Olympiasieg. Bei der Siegerehrung konnte der 44jährige Schütze seine Tränen nicht verbergen, als die chinesische Nationalhymne gespielt wurde. Er sei emotional betroffen, dass er nach 12 Jahren noch einmal Olympiasieger sei, erklärte Wang Yifu:

"Mein Gefühl ist schwer mit Worten zu beschreiben, jedes Mal, wenn auf dem Sportplatz die Nationalhymne erklingt. Zwölf Jahre erlebte ich ein Auf und Ab, zwölf Jahre harter Arbeit liegen hinter mir. Jeden Tag habe ich trainiert, ich habe mich stets konzentrieren müssen. Ich war schon sehr stolz, als die Nationalhymne Chinas gespielt wurde und die Nationalflagge höher und höher aufstieg. Ich dachte daran, dass die ganze Welt jetzt zuschaut und die Hymne vernimmt."

Der Schießveteran hat seit 1984 keine Olympiade versäumt, war also insgesamt bei 6 Sommerspielen dabei, und das äußerst erfolgreich. Lediglich im Jahr 1988 brachte er kein Edelmetall mit nach Hause. Bei seinem ersten Olympia-Auftritt 1984 wurde er Dritter und Bronzemedaillen-Gewinner. Im Jahr 1992 in Barcelona erkämpfte er Gold mit der Pistole und Silber mit dem Luftgewehr, was zu großem Aufsehen führte. Vier Jahre später in Atlanta wurde er trotz gesundheitlicher Probleme Olympia-Zweiter in seiner Spezialdisziplin 10-Meter-Luftpistole. Schließlich war sein Auftritt bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney auch von Erfolg gekrönt, als er wieder die Silbermedaille gewann.

Es ist wohl eher selten und die große Ausnahme, dass ein Sportler 20 Jahre in Topp-Form ist und bei sechs Olympiaden Erfolge hat.

Der "alte Mann" des chinesischen Schießsports ist stets freundlich und bescheiden. Er führt den Gewinn seiner zweiten olympischen Goldmedaille auch auf die gute Unterstützung und Hilfe seiner Kollegen zurück. Wang Yifu sagte:

"Für einen Sieg bei solch einem großen Wettbewerb benötigt man die Hilfe vieler anderer Menschen. Ganz wichtig sind da Organisations- und Logistikarbeiten, die zu leisten sind. Ohne die Hilfe meiner Freunde wären keine guten Leistungen zu erwarten gewesen.

Weil er der Älteste im Team ist, nennt man Wang Yifu "Onkel". Als erfahrenes Vorbild ist der "Onkel" stets hilfsbereit. Auf die Frage, was sein größter Wunsch sei, antwortete Wang:

"Mein größter Wunsch als Veteran ist, dass ich dem leistungsstarken Nachwuchs den erfolgreichen Weg ebnen kann. Die Nachwuchsschützen sollen sich stets auf mich verlassen und sich jederzeit an meiner Schulter anlehnen können. Ich möchte immer für sie da sein, ihnen Rat und Hilfe geben, damit sie wirklich ein Spitzenniveau im Schießsport erreichen".

Für die Zukunft hat der 44jährige Schütze noch vieles vor. Trotz des relativ hohen Alters ist das Ende seiner aktiven Laufbahn noch nicht abzusehen. Er möchte noch unbedingt bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beijing den Schießsport Chinas vertreten, denn er betrachtet es als selbstverständliche Pflicht, dem Land auf diese Art Ehre zu erweisen.